Vor Gericht: Jugendliche nach Streich in Arrest
Vier Jugendliche, die wegen eines Tigers in Augsburg Großalarm ausgelöst haben, sind jetzt verurteilt:
AUGSBURG - Der Spaß ging ziemlich in die Hose. Vier Schüler hatten behauptet, sie hätten September 2011 einen Tiger im Siebentischwald gesehen. Der Notruf war fingiert. Jetzt schickt das Augsburger Jugendgericht drei der Scherzbolde in Arrest.
Damit der Streich glaubhaft klang, riefen die Schüler am 19. September 2011 nacheinander bei der Einsatzzentrale der Polizei an. Alle vier berichteten, im Siebentischwald laufe ein Tiger herum. Einer behauptete sogar, er sehe das Tier auf einer Wiese. In der Einsatzzentrale der Polizei glaubte niemand an einen Scherz. Großalarm wurde ausgelöst. Polizeistreifen aus dem gesamten Großraum Augsburg rückten an und riegelten den Siebentischwald ab.
Auch Feuerwehren und Rettungsdienste fuhren vor Ort, dazu wurde eine Tierärztin in den Siebentischwald beordert. Online-Portale berichteten über die Tigerjagd. Über Radio gingen Warnungen an die Anwohner heraus. Ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera schwebte über dem Waldstück. Nach einer Stunde flog der Schindel auf. Über Handyortungen wurde herausgefunden, dass die angeblichen Zeugen gar nicht vom Siebentischwald aus angerufen hatten
Der Alarm wurde abgeblasen, wenig später klingelten Ermittler bei den vier Schülern. Der Älteste (19) wurde gestern zu zwei Wochen Dauerarrest verurteilt. Zwei seiner Spezl erhielten jeweils eine Woche beziehungsweise ein Wochenende Dauerarrest. Der Vierte kam vor dem Jugendschöffengericht mit einer Verwarnung davon. Ob die Jugendlichen auch die Kosten des Polizeieinsatzes bezahlen müssen, ist noch nicht entschieden. Da kämen nochmals 5000 bis 7000 Euro auf die vier Spaßvögel zu. Ein teurer Spaß.