Vor Gericht: Ekel-Metzger gesteht
DEGGENDORF - Er verarbeitete Gammelfleisch weiter und etikettierte abgelaufene Fleisch- und Wurstprodukte falsch: Vor Gericht hat Metzger Konrad R. alle Anklagevorwüfe gestanden. Jetzt erwartet ihn ein mildes Strafmaß.
Eigentlich stank das Fleisch „bestialisch“, es schimmerte vom Schimmel ganz blau – doch das hielt Konrad R. aus Niederbayern nicht ab, es noch zu Sauerbraten zu verarbeiten. Vor Gericht räumte der 56-jährige Metzger nach einer Absprache mit der Staatsanwaltschaft alle Anklagevorwürfe ein.
Über Jahre hinweg hatte der Ex-Geschäftsführer zweier Fleischgesellschaften tonnenweise verdorbenes und minderwertiges Fleisch an Kunden in Deutschland und weltweit verkauft.
In einigen Fällen bot Konrad R. tiefgefrorenes Fleisch zum Verkauf, dessen Haltbarkeitsdatum um Jahre abgelaufen war. Zudem taute in seinen Betrieben tiefgekühlte Ware auf oder wurde viel zu warm gelagert. Das verdorbene Fleisch gelangte dann in Restaurants auf die Teller der Gäste.
Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft bestand akute Gesundheitsgefahr – jedoch wurden keine Fleischvergiftungen bekannt. Der Schaden wird auf 82000 Euro beziffert.
Dank seines Geständnisses kann der 56-Jährige Metzger nun mit einer maximal zweijährigen Bewährungsstrafe sowie einer Geldstrafe von 300 Tagessätzen und Berufsverbot bis 2011 rechnen. Ob das nützt? Bereits Ende 2006 war gegen den Großhändler und Metzger ein Berufsverbot verhängt worden. Das Gericht will am Dienstag das Urteil verkünden.
va
- Themen: