Vor der Puppenhaus-Fassade darf ein Farb-Berg wachsen

Neues Museum: Mehr Besucher und Pläne mit Katharina Grosse, Wiebke Siem und Daniel Buren.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Sinn für Ironie: „Weibliche Skulptur" von Wiebke Siem, der eine Einzelschau gewidmet wird.
Neues Museum Sinn für Ironie: „Weibliche Skulptur" von Wiebke Siem, der eine Einzelschau gewidmet wird.

NÜRNBERG - Neues Museum: Mehr Besucher und Pläne mit Katharina Grosse, Wiebke Siem und Daniel Buren.

Und er bewegt sich doch, der Geo-Satellit im Schaufenster des Neuen Museums. Florian Hufnagl, als Leiter der Neuen Sammlung München im Nürnberger Partnerschaftseinsatz, lässt das Design-Produkt, das als unverrückbar galt und damit zum Beziehungsstolperstein mit Gründungsdirektor Lucius Grisebach geführt hatte, einklappen und zwischenlagern. Für ein „Pilotprojekt“ von Grisebach-Nachfolgerin Angelika Nollert: Die Malerin Katharina Grosse ist im Mai die erste, die mit der durchsichtigen „Puppenhaus-Fassade“ spielt.

Die Steigerung der Besuchszahlen 2008 um 4,1 Prozent auf 48061 wertete die Direktorin bei der Vorstellung der Jahrespläne „als sehr positives Signal“. 1000 geführte Gruppen unterstrichen rückkehrende Aufmerksamkeit. 28 Raumwechsel in 56 Wochen seien Hilfsmaßnahmen gegen Stagnation: „Da ist Bewegung drin“, pflichtete Hufnagl bei.

Ob sich die Idee einer Schaufenster-Schau negativ auf die Besucherbilanz auswirken wird, ist unklar. Höhere „Attraktivität“ lässt sich nach Nollerts Ansicht damit zweifelsfrei erreichen. Grosse, die man von früheren Nürnberger Begegnungen als raumgreifende Sprayerin kennt, wird die sechs Fensterplätze besetzen (dabei auch Leni Hoffmanns Kunst mit Bleiberecht überdecken) und auf dem Klarissenplatz einen sechs Meter hohen Farb-Berg als Blickfang errichten. Bayerns Kunstminister Wolfgang Heubisch eröffnet die Schau am 30. April.

Der Grosse-Eingriff bildet Scharnier zwischen zwei Ausstellungen: Ab kommender Woche betont der Italiener Marcello Morandini, der Rosenthal-Fassaden ebenso entwarf wie Möbel, seine Sonderstellung zwischen Design, Kunst und Architektur. Ab 26. Juni macht „Die Fälscherin“ Wiebke Siem das Museum zum „kafkaesken“ Wohnraum einer Künstlerin, der Poesie genauso vertraut ist wie Ironie. Den Schlusspunkt setzt „Altmeister“ Daniel Buren, geadelt durch documenta und Biennale, bekannt durch Streifenmuster als Maßeinheit. Der 70jährige Franzose soll einen oder mehrere Räume verwandeln. Der Umfang wird vom Geld abhängen. daer

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.