Voodoo-Brandstifter: Neun Jahre Haft
NÜRNBERG - Neun Jahre Haft wegen vierfachen versuchten Mordes und schwerer Brandstiftung – so lautet das Urteil am Nürnberger Schwurgericht gegen den Arbeiter Isac P. (43) aus Mosambik.
Isac P. hatte nachts im Haus eines Landsmanns Benzin verschüttet und angezündet, um einen vermeintlichen Voodoo-Zauber zu brechen (AZ berichtete).
Der Mann konnte wie ein weiterer Nachbar samt Frau und zwei Monate altem Baby aus dem Hinterhaus in Fürth gerettet werden. „Ein paar Minuten später, und das ganze Anwesen wäre abgebrannt“, stellte der Eigentümer fest.
"Heimlich meine Wohnung verhext"
„Meine Landsleute haben heimlich meine Wohnung verhext“, hatte Isac P. behauptet. Seitdem habe er Ohr- und Kopfschmerzen. Doch Landsmann Andor J. (42) bestritt jegliche Zauberei. „Voodoo funktioniert doch nur in Afrika“, sagte seine Ehefrau.
Für Richter Peter Wörner war es ein Racheakt. Isac P. sei auf Andor J. neidisch gewesen, weil der mit seinem guten Job geprotzt habe, während er selbst für wenig Geld jobbte. Neun Jahre Haft hatte auch der Staatsanwalt beantragt, 21 Monate die Verteidiger Manfred Ellmer und Norbert Schreck wegen Brandstiftung, denn Isac P. habe niemanden töten wollen.
cis
- Themen:
- Mord