Von Zebra bis Domina: Die irrsten Einsätze der Polizei

Sie befreiten Bürger aus den Ketten einer Domina und jagten Zebras durch die Stadt – Bayerns Polizisten hatten 2009 jede Menge kuriose Einsätze. Hier sind die irrsten Fälle der Polizei - erinnern Sie sich?
von  Abendzeitung

MÜNCHEN - Sie befreiten Bürger aus den Ketten einer Domina und jagten Zebras durch die Stadt – Bayerns Polizisten hatten 2009 jede Menge kuriose Einsätze. Hier sind die irrsten Fälle der Polizei - erinnern Sie sich?

Im Februar mussten Polizisten eine liebestolle Greisin in Neu-Ulm zur Vernunft bringen. Eine 89-Jährige stellte solange einem vier Jahre jüngeren Witwer nach, bis der schwer verliebten Dame ein gerichtliches Kontaktverbot drohte.

Auch dem Besucher eines Domina-Studios in Nürnberg eilten Bayerns Polizisten zu Hilfe. Der 45-Jährige hatte sich von einer Dame ausdrücklich gewünscht, sie solle ihn auch dann weiter „quälen“, selbst wenn er dies während der „Sitzung“ anders verlangen sollte. Allerdings änderte der Mann dann doch seine Meinung, kurz nachdem die Prostituierte mit ihrem Ketten-Programm begonnen hatte. Die Domina hielt sich an die Absprache, zog die Ketten fester. Daraufhin biss der Mann zu. Erst die von der Prostituierten herbeigerufene Polizei befreite ihn aus seiner misslichen Lage.

Die Triebe sorgten auch in Memmingen für einen Polizeieinsatz - Schuld war dieses Mal ein Nickerchen beim Erotik-Chat. Per Online-Kamera hatte eine Aachenerin mit einer Frau im Allgäu geflirtet. Beim „feuchtfröhlichen Austausch von Frivolitäten“ war diese in ihrer Badewanne untergetaucht. Die Aachenerin befürchtete, dass sich ihre Online-Partnerin in Lebensgefahr befinden könnte. Sie alarmierte die Polizei, die die Frau reichlich betrunken, aber ansonsten wohlauf vorfand, da in der Badewanne kein Wasser war.

Zebra rammt Streifenwagen

Einen tierischen Einsatz hatten Beamte hingegen bei einer dreistündigen Zebra-Jagd durch Augsburg. Vier aus einem Zirkus ausgebüxte Zebras hielten die Polizisten im Februar auf Trapp. Nachdem die Tiere eingefangen waren, riss eines beim Abtransport erneut aus und rammte dabei zwei Streifenwagen. Ein Tierarzt stoppte das Tier schließlich mit einem Schuss aus einem Betäubungsmittelgewehr.

Im schwäbischen Günzburg ermittelten die Polizisten mittels eines DNA-Tests ein hinkendes Rind als Verursacher eines Verkehrsunfalls. Eine 46-jährige Autofahrerin hatte einer plötzlich auf der Straße auftauchenden Rinderherde nicht mehr ausweichen können. Die Polizei überprüfte mehrere Rinderweiden und stieß bei einem Landwirt auf ein hinkendes Rind. Dessen Haarprobe wurde mit den am Unfallauto gesicherten Tierhaaren verglichen. Das so überführte Rind brachte seinem Besitzer eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung ein.

Ab und an entpuppten sich auch die Straftäter als Freund und Helfer der Polizei. So machte es ein Dieb der Hofer Polizei leicht und hinterließ im Neuschnee Fußspuren, die direkt zu seinem Haus führten. Dort ertappten die Beamten den Dieb mit der von einem Supermarktgelände gestohlenen Kohle. Die Beamten verdonnerten ihn dazu, seine gewichtige Beute zurückzuschleppen und erstatteten Anzeige.

Der reumütige Dieb und ein seltsamer Strafzettel

Und in Amberg hinterließ eine Unfallflüchtige für die Beamten sogar ihre „Adresse“ am Tatort. Die Polizei kam der 26-Jährigen, die auf einen haltenden Omnibus aufgefahren war, auf die Spur, weil sich ihr Autokennzeichen spiegelverkehrt in den Lack des Busses eingestanzt hatte.

Einem anderen Dieb musste die Polizei gar nicht erst auf die Schliche kommen. Reumütig gab er seine Beute freiwillig zurück. Nachdem er einer 81-jährigen Rentnerin den Geldbeutel gestohlen hatte, beobachtete er das Opfer. „Ich habe gesehen, wie geschockt Sie über den Diebstahl waren, ich möchte mich entschuldigen“, sagte er zu der Seniorin, gab ihr den Geldbeutel zurück und verschwand unerkannt.

Doch nicht nur die Polizei musste sich im vergangenen Jahr mit kuriosen Fällen auseinandersetzen. Manchmal war die Polizei auch Anlass dafür, dass Bürger verwundert den Kopf schüttelten. So bekam in Augsburg ein Motorradfahrer einen absurden Strafzettel: Der 46-Jährige sollte 53 Euro zahlen, weil er laut Bußgeldbescheid auf seinem Motorrad „den vorgeschriebenen Sicherheitsgurt nicht angelegt“ hatte.

ddp, tg

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