Von Strömung mitgerissen: Keine Hoffnung für Vermisste

Eine Abkühlung bei den warmen Temperaturen endet in einer Tragödie: Beim Baden im Lech wird ein Jugendlicher abgetrieben. Er bleibt nach dem Wochenende nicht der einzige Vermisste.
dpa |
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Ein Schild "Nicht Baden - Gefährliche Strömung - Lebensgefahr!" warnt die Besucher.
Carsten Rehder/dpa-Archivbild Ein Schild "Nicht Baden - Gefährliche Strömung - Lebensgefahr!" warnt die Besucher.

Augsburg/Weyarn (dpa/lby) - Nach mehreren tödlichen Badeunfällen haben die Helfer keine Hoffnung mehr auf die Rettung von zwei Vermissten in Oberbayern und Schwaben. Die Suche nach beiden wurde zunächst eingestellt, wie die Polizei am Montag mitteilte. Ein 16-Jähriger war am Wochenende beim Baden im Lech bei Augsburg abgetrieben. Bei Weyarn (Landkreis Miesbach) war zudem ein 46-Jähriger in die Mangfall gestürzt und mitgerissen worden.

In Augsburg wollten die Einsatzkräfte am Montagnachmittag noch einmal mit einer Drohne nach dem vermissten Jugendlichen suchen. Es gehe darum, die Leiche zu bergen, sagte ein Polizeisprecher. Hoffnungen, den 16-Jährigen noch lebend zu finden, gab es demnach nicht mehr. Mit einem Freund war der Jugendliche am Sonntag bei Sonnenschein im Lech schwimmen gegangen. Sein Begleiter konnte sich ans Ufer retten, der 16-Jährige trieb ab.

An der Mangfall stellten die Helfer die Suche nach dem 46-Jährigen am Sonntagabend ein. Bei der hohen Fließgeschwindigkeit des Flusses "macht es wenig Sinn", sagte ein Polizeisprecher. Die Leiche des Mannes könne schon bis in den Inn weitergetrieben sein. Auch vom Hubschrauber aus könnten die Beamten wenig sehen, weil die Mangfall sehr trüb sei.

Am Sonntag war es im Freistaat zu mehreren tödlichen Unfällen an Seen und Flüssen in Bayern gekommen. Ein 19-Jähriger starb nach einem Badeunfall im Neufahrner Mühlsee (Landkreis Freising). Am Schafirrsee in Ingolstadt-Gerolfing wurde ein 78-Jähriger leblos im Bereich einer Badestelle gefunden. Im Hamlarer Baggersee (Landkreis Donau-Ries) verunglückte ein 20-Jähriger im Wasser und starb wenige Stunden nach der Bergung durch Taucher in einer Klinik.

Die Polizei warnte vor einem kühlen Bad in Flüssen und Seen. Wegen der hohen Wasserstände und Fließgeschwindigkeit sei Schwimmen besonders gefährlich, sagte eine Sprecherin. Auch wenn ein Fluss friedlich aussehe, dürfe man die Wucht von Unterwasserströmungen und Wasserwalzen nicht unterschätzen. Außerdem erhöhten herumtreibende Äste und Baumstämme die Verletzungsgefahr.

Die Wasserwacht Bayern sprach von zwei Gefahren für Badende: Einerseits seien viele Seen trotz Sonnenschein noch ziemlich kalt, sagte der stellvertretende Landesvorsitzende Ingo Roeske. Dadurch könnten Schwimmer schneller ihre Kräfte verlieren als bei höheren Wassertemperaturen. Anderseits hätten vor allem die Flüsse im Alpenvorland teilweise noch immer Hochwasser. "Wer da reingeht, wird von der Strömung unter Wasser gerissen." Außerdem sei die Gefahr vor Baumstämmen, die unter der Wasseroberfläche treiben, nicht zu unterschätzen - auch für die Retter.

Aus diesem Grund riet das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen von Bootsfahrten auf der Isar ab. Bei schönem Wetter fahren viele Menschen südlich von München auf dem Fluss mit Schlauchbooten.

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