Von Schleuser in Lkw verfrachtet: Bundespolizei findet unterkühlten 16-Jährigen

Rosenheim - Bei Grenzkontrollen auf der A93 haben Beamte der Bundespolizei in der Nacht auf Dienstag einen unterkühlten Jugendlichen in einem Lkw-Auflieger gefunden.
16-Jähriger zwischen Kartons versteckt
Er gab ab an, 16 Jahre alt zu sein und ursprünglich aus Afghanistan zu stammen. Wie die Bundespolizei berichtet, handelte es sich bei der Fahrt unter lebensgefährlichen Bedingungen nach ersten Erkenntnissen um eine kriminelle Schleusung.
Bundespolizisten hatten den Fahrer des Lastkraftwagens mit griechischer Zulassung gegen 1 Uhr an der Rastanlage Inntal-Ost kontrolliert. Nachdem der 55-jährige Grieche die Seitenplane seines Aufliegers geöffnet hatte, stießen die Bundespolizisten auf den jungen Mann, der auf einem der transportierten Kartons saß.
Jugendlicher kann sich nicht ausweisen
Offenbar hatte er die Fahrt, die in der Nacht von Montag auf Dienstag über den Brenner und durch Österreich geführt hatte, bei Minusgraden auf beziehungsweise zwischen den geladenen Paletten zugebracht. Papiere hatte er nicht dabei.
Auf der Dienststelle der Bundespolizei in Rosenheim wurde der 16-Jährige versorgt und einem medizinischen Screening unterzogen – ein Corona-Schnelltest fiel negativ aus.
Gegen Bezahlung von 1.500 Euro in Lkw verfrachtet
Der Minderjährige berichtete, dass ihm ein "Bekannter" bereits in Griechenland geholfen hätte, unbemerkt in den Lkw-Auflieger zu gelangen. Diese Gefälligkeit ließ sich der "Helfer" mit 1.500 Euro bezahlen.
Von der ganzen Aktion habe der Lkw-Fahrer nichts mitbekommen, berichtete der jugendliche Afghane, der der Obhut des Jugendamtes anvertraut wurde. Wer als Organisator oder Mittäter der Schleusungsaktion in Frage kommt, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen.