Von Pierer bei Siemens unerwünscht

Der Konzern streicht seinem ehemaligen Chef das Büro und die Sekretärin. Derweil stehen Ex-Zentral- Vorstand Johannes Feldmayer und AUB-Boss Wilhelm Schelsky ab Mittwoch vor Gericht.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Trat 2007 als Aufsichtsrat-Chef zurück: Heinrich von Pierer.
AP 2 Trat 2007 als Aufsichtsrat-Chef zurück: Heinrich von Pierer.
Kein Platz mehr für Heinrich von Pierer: Die Siemens-Zentrale am Wittelsbacher Platz in München.
dpa 2 Kein Platz mehr für Heinrich von Pierer: Die Siemens-Zentrale am Wittelsbacher Platz in München.

Der Konzern streicht seinem ehemaligen Chef das Büro und die Sekretärin. Derweil stehen Ex-Zentral- Vorstand Johannes Feldmayer und AUB-Boss Wilhelm Schelsky ab Mittwoch vor Gericht.

ERLANGEN/MÜNCHEN Der Siemens-Konzern hat seinem langjährigen Chef Heinrich von Pierer jetzt auch faktisch den Stuhl vor die Tür gesetzt. Man müsse ihn leider bitten, Räumlichkeiten des Konzerns bis auf Weiteres nicht mehr zu nutzen, soll Vorstands-Chef Peter Löscher nach einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ an den Erlanger Ex-Konzernlenker geschrieben haben.

Ein Siemens-Sprecher bestätigte auf AZ-Anfrage, von Pierer dürfe die „Ressourcen des Konzerns“ nicht mehr nutzen. Soll heißen: Löscher streicht seinem Vor-Vorgänger das Büro in der Zentrale am Wittelsbacher Platz in München, die Sekretärin und den Dienstwagen. Selbstverständlich erhalte von Pierer bei offiziellen Terminen aber weiter Zugang zu Siemens-Örtlichkeiten, so der Sprecher weiter. Dass Heinrich von Pierer bei Siemens nicht mehr erwünscht ist, obwohl er 13 Jahre die Geschicke des Konzerns lenkte, hängt natürlich mit der Korruptions-Affäre zusammen. Der Siemens-Aufsichtsrat hatte im Juli beschlossen, die Ex-Vorstände Heinrich von Pierer und Klaus Kleinfeld wegen Verletzung ihrer Pflichten auf Schadenersatz zu verklagen.

Derweil landet ein ganz anderer Teil des Siemens-Schmiergeld-Komplexes ab kommenden Mittwoch vor Gericht: Der frühere Zentral-Vorstand Johannes Feldmayer und der ehemalige Chef der arbeitgeberfreundlichen Betriebsräte-Organisation AUB, Wilhelm Schelsky, müssen sich vor der 3. Großen Wirtschaftsstrafkammer in Nürnberg verantworten. Feldmayer soll Schelsky mehr als 30 Millionen Euro gezahlt haben, damit dieser einen Gegenpol zur IG-Metall aufbaut.

Die Anklage gegen Schelsky, der seit Februar 2007 in U-Haft sitzt, lautet auf Steuerhinterziehung, Beihilfe zu Untreue und Betrug. Feldmayer muss sich wegen Untreue und Steuerhinterziehung verantworten. Es sind 24 Verhandlungstage angesetzt, rund 100 Zeugen sollen gehört werden.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.