Von Heesen pfeift Pinola zurück
KAPRUN - Der Club-Trainer droht seinem Heißsporn: „Dann schreite ich ein.“ Der Argentinier gelobt Besserung und lobt Abwehrkollege José Goncalves: „Der gibt nie auf."
Außerhalb des Platzes ist Javier Pinola einer der Nettesten überhaupt, im Spiel selbst kennt er kaum Freunde, funkt mit sehr ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn heftig dazwischen, geht – wie beim Test gegen Steaua Bukarest (0:0) – in den Infight mit dem Gegner oder fährt höchst grenzwertig die Grätsche aus. Wie beim 1:2 gegen Birmingham. Kurz vor Schluss an der Eckfahne, völlig überflüssig – noch dazu als Kapitän.
Sehr zum Missfallen von Thomas von Heesen. Der Trainer will seinen Heißsporn jetzt an die Leine legen. „Er lebt halt seine Aggressionen aus. „Wenn er da künftig übers Limit geht, schreite ich sofort ein.“ Das kann zur Auswechslung führen, Geldstrafe nicht ausgeschlossen. Von Heesen knallhart: „Situationen, von denen die Gegner profitieren, mag ich nicht.“ Gemeint sind unnötige Freistöße, Elfmeter oder gar die Rote Karte.
Mehr Distanz zum Gegner
Der Argentinier sieht’s – wieder einmal – ein. „In den nächsten Spielen halte ich mehr Distanz zum Gegner.“ Aber: „Wenn du einen Zweikampf verlierst, willst du halt das nächste Mal den Ball.“ Vor allem in der Vorbereitungsphase, wenn sich Müdigkeit und Trainingsbelastung verstärkt bemerkbar machen.
Die Niederlage gegen Birmingham City hat Pinola professionell aufgearbeitet – mit einem Schuss Selbstkritik: „Wir müssen noch mehr kämpfen, gegen die Engländer waren wir in der ersten Halbzeit zu locker. Im Vergleich zum Bukarest-Spiel war’s aber eine Steigerung.“ Vor allem im zweiten Abschnitt mit zahlreichen Torchancen. Auf den Steaua-Kick blickt „Pino“ zurück im Zorn: „Die Rumänen haben immer nur provoziert, da hat es die ganze Zeit viel Stress gegeben.“
Zusammenspiel mit Wolf und Pino klappt
Freilich nicht mit seinem Abwehrpartner José Goncalves. „Der Junge ist schnell, kämpft und gibt nicht auf, das gefällt mir“, lobt Pinola den gebürtigen Portugiesen. „Allerdings muss er in der Innenverteidigung mit Wolfi oder auch mit Pancho noch mehr reden und dirigieren.“ Der 22-Jährige übt im Training fleißig, die Defizite zu beheben. “Mit den beiden klappt das Zusammenspiel schon ganz gut,“ lächelt José.
Das triste Wetter und der Regen in Kaprun machen ihm nichts aus, er ist ein stets positiv denkender Mensch mit absoluter Sieger-Mentalität. Goncalves: „Man muss immer Selbstvertrauen haben, auf dem Platz und außerhalb. Und man muss für den Erfolg bereit sein. Für das große Ziel, den Aufstieg.“ MH
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