Von der Grausamkeit des Stöckchenschmeißens

Samstag eröffnet das Nürnberger Kindertheater „Salz und Pfeffer“ seine Theatersaison mit einer deutschen Uraufführung von Julia Donaldsons Kinderbuchklassiker „Stockmann“
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Ob das Trio37 auch wirklich das spielt, was da auf den Noten steht? Stockmann nimmt’s genau, schließlich ist es ja auch seine Show im Theater Salz und Pfeffer.
Berny Meyer Ob das Trio37 auch wirklich das spielt, was da auf den Noten steht? Stockmann nimmt’s genau, schließlich ist es ja auch seine Show im Theater Salz und Pfeffer.

Nürnberg - Samstag eröffnet das Nürnberger Kindertheater „Salz und Pfeffer“ seine Theatersaison mit einer deutschen Uraufführung von Julia Donaldsons Kinderbuchklassiker „Stockmann“

Ein Stock zu sein oder so auszusehen kann tierisch nerven! Der Stockmann, Julia Donaldsons Kinderbuchfigur, kann ein Liedchen davon singen. Hundebesitzer schmeißen ihn für ihren Köter quer durch den Park, irgend so ein Vogel missbraucht ihn gar als Nestteil, und jetzt verkommt der arme Teufel am kommenden Samstag auch noch zum Protagonisten einer Uraufführung im Theater Salz und Pfeffer, das damit seine neue Spielzeit einläutet.

Nachdem im letzten Jahr die englischsprachige Variante des „Zapperdockel“ so begeisterten Zuspruch gefunden hat, macht das Theater in Sondervorstellungen für Gruppen und Schulklassen aus dem Stockmann auch noch einen „Stick Man“, der dann seine Verslein in englischer Sprache vortragen wird. „Da der Text der Buchvorlage nicht sonderlich umfangreich ist und sich das Meiste auf der Bühne von selbst erklärt, können auch Dritt- und Viertklässler mit ein bisschen Vorbereitung durch ihre Lehrer das Stück locker auf Englisch verstehen“, erklärt Pressesprecher Ralph Zitzelsberger. In den öffentlichen Vorstellungen bis zum Dezember hingegen spricht Stockmann auf Deutsch. Wally und Paul Schmidt, die beiden Begründer des Theaters, haben für ihre Uraufführung die „Offene Spielweise“ gewählt, bei der die Puppenspieler nicht hinter einem Vorhang versteckt, sondern für alle sichtbar auf der Bühne agieren.

Dort wird neben dem Duo und seinen Puppen auch das Trio37 Platz nehmen. Mit Flöte, Fagott und Klavier begleitet es den holzigen Helden vivaldisch durch die vier Jahreszeiten. Die Violinkonzerte hat der Münchner Komponist Christian Auer eigens dafür umarrangiert und auch umgeschrieben. Beispielsweise erflötet im tiefsten Bühnenwinter plötzlich das Frühlingsthema –„vielleicht als Statement zum derzeitigen Klimawandel“, so Zitzelsberger. Doch gar so politisch wird’s mitnichten zugehen bei den 45 Minuten. Vielmehr ist „Stockmann“ die kindgerecht abgefasste Geschichte um eine Persönlichkeit, die von der Umwelt stets als etwas angesehen wird, was er eigentlich gar nicht ist oder zumindest nicht sein möchte. Am Ende der Geschichte soll Stockmann gar als Schürholz enden, was ihm so gar nicht passt. Den Kindern im Publikum vermutlich auch nicht, und so geht die Geschichte dann doch noch gut aus.

Abgesehen vom musikalischen Gimmick wird sich das Ensemble von Salz und Pfeffer recht eng an die literarische Vorlage von Julia Donaldson halten, die man hierzulande eher von ihren „Grüffel“-Geschichten her kennt. Auch die Illustrationen von Axel Scheffler fließen direkt ins Bühnenbild mit ein. In welcher Art und Weise – man wird sehen, am Samstag. mt

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