Von der Glasbläserei zur Braukunst: Bei "Google Arts & Culture" gibt es bayerische Handwerkskunst
Das Deutsche Hutmuseum Lindenberg ist dabei, das Deutsche Museum in München, das Deutsche Korbmuseum in Michelau, das Glasmuseum Frauenau und noch 19 weitere bayerische Museen. Sie alle können nun besucht werden, ohne einen Fuß vor die Tür zu setzen – mit "Crafted in Bavaria".
Auf der neu zusammengestellten Themenseite der Online-Plattform "Google Arts & Culture" lässt sich von überall aus die Welt des bayerischen Handwerks erkunden – in mehr als 60 Online-Ausstellungen.
Google Arts & Culture: Bäckerei von Arnd Erbel wird zugänglich
"Google Arts & Culture" ist eine Online-Plattform, die mit über 3000 kulturellen Institutionen aus über 80 Ländern zusammenarbeitet, um Kunst und Kultur zugänglich zu machen – und nun seit Donnerstagmittag eben auch die Bäckerei von Arnd Erbel. Im mittelfränkischen Dachsbach bäckt er in seiner seit 1680 existierenden Backstube in zwölfter Generation bayerische Produkte nach traditionellen Rezepten.
Oder die Werkstatt von Dagmar Rosenbauer aus der Fränkischen Schweiz: Sie fertigt sogenannte Flitterkränze, einen festlichen Kopfschmuck, nach historischen Vorlagen.
Indische Version ist das Vorbild
Die Ausstellung ist in Geschichten gegliedert – Texte, Bilder und Videos erzählen, was die einzelnen Künste auszeichnet und wer hinter ihnen steckt. Vorbild der bayerischen Ausstellung ist die indische Version "Crafted in India".

Die Eröffnungsfeier der digitalen Ausstellung fand am Donnerstag im Deutschen Museum in München statt. Unter den Gästen war auch die bayerische Landwirtschafts- und Tourismusministerin Michaela Kaniber (CSU). Ziel sei es, durch die Ausstellung Bayern für Gäste noch attraktiver für den Tourismus zu machen.
Es gebe aber auch viele Menschen in Bayern, die aus verschiedenen Gründen – sei es Alter oder Krankheit – nicht ins Museum gehen könnten. Auch für sie sei die Ausstellung gedacht. Bierbrauerei, die Glasherstellung im Bayerischen Wald und Schnitzkunst im Berchtesgadener Land – all das sei in Bayern daheim und könne die Welt nun zu sich holen.
Eine Ehre, die Hutmachertradition in die Welt zu transportieren
Dass Google sich mit der bayerischen Handwerkskunst beschäftigt, habe sie beeindruckt, sagte Angelika Schreiber, Leiterin des Deutschen Hutmuseums Lindenberg. Für sie sei es eine Ehre, aus ihrem kleinen Ort heraus die Hutmachertradition in die Welt zu exportieren.

Die Zusammenarbeit mit Google sei sehr unkompliziert gewesen, sagte Schreiber. Es habe keinen Bruch gegeben, zwischen ihrer herkömmlichen Museumsarbeit und dem Zusammenstellen der Handwerkskunst-Ausstellung, die nun online stattfindet.
Die Ausstellung mit den Themenseiten ist online unter goo.gle/crafted-in-bavaria zu finden. Gleichzeitig befinden sich die Ausstellungen in der kostenlosen Google Arts and Culture App.
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