Von der Bank ins Rampenlicht

Tolles Debüt für Supertalent Karsten Tadda (20) beim 96:74-Sieg der Bamberger Korbjäger gegen Düsseldorf. Suput und Brown als Matchwinner
BAMBERG Die Steilvorlage kam vom Meistermacher und Vorgänger. Vor fünf Tagen hatte der aktuelle Bundestrainer Dirk Bauermann in einer leidenschaftlichen Brandrede (AZ berichtete) den Einsatz von mehr deutschen Spielern gefordert, um die Identität in der Bundesliga zu verbessern und der Nationalmannschaft zu helfen. Gut zugehört hatte Chris Fleming, in Bamberg Nachfolger des Basketball-Gurus. Beim deutlichen 96:74 (46:35)-Erfolg seiner Brose Baskets gegen Düsseldorf, dem dritten Sieg in Folge, gab er dem 20-jährigen Supertalent Karsten Tadda nach langen Monaten harten Bankdrückens eine Chance, die dieser konsequent nutzte.
14 Punkte in knapp 15 Minuten Spielzeit
Der U20-Nationalspieler brachte nicht nur mit einer beherzten und aggressiven Abwehrleistung neue Energie in die Bamberger Verteidigung. Er glänzte auch im Angriff. In knapp 16 Minuten Spielzeit gelangen ihm 14 Punkte, darunter vier Dreier ohne einen einzigen Fehlwurf. Dafür gab es sogar stehende Ovationen von knapp 7000 Zuschauern in der ausverkauften JAKO Arena. Bei der Tadda-Gala dürfte auch Bambergs Manager Wolfgang Heyder warm ums Herz geworden sein. Denn seine jährlichen Investitionen (rund 650000 Euro) in ein ambitioniertes Nachwuchsprogramm scheinen sich langsam auszuzahlen.
Steffan Hamann ist sein Vorbild
Schon jetzt wird das Eigengewächs aus dem Bamberger Vorort Gundelsheim mit dem jungen Steffen Hamann verglichen, der auch sein großes Vorbild ist. Allerdings mit einem Unterschied: Karsten Tadda kann schon jetzt besser werfen als das nach Berlin abgewanderte Urgestein. „Ich bin doch nicht blöd“, beantwortete auch Fleming nach der Schluss-Sirene die Frage, ob Tadda zukünftig mehr Spielzeit erhalten wird. Ein Spiel entscheiden kann Tadda noch nicht. Aber dafür haben die Brose Baskets auch ihre Topstars Predrag Suput, dem 24 Punkte in 23 Minuten gelangen, und den neuen Center Elton Brown, der erneut mit 18 Punkten und elf Rebounds ein so genanntes Double-Double schaffte. Werner Haala