Vom Müllmann zum OB: Das verdienen Nürnbergs Beamte

Rund 10.000 Menschen arbeiten für die Stadt. Deren Löhne und Gehälter kosten jährlich rund 443 Millionen Euro
NÜRNBERG Die Stadt Nürnberg ist einer der größten Arbeitgeber in Mittelfranken. Rund 10.000 Menschen arbeiten im Rathaus und den Ämtern, bei der Müllabfuhr, im Bauhof und den vielen Schulen und Kindergärten. Rechnet man die städtischen Töchterunternehmen (z.B. Klinikum mit rund 5000 Beschäftigten) und die anderen Gesellschaften dazu, die zum großen Konzern Stadt gehören (z.B. VAG und Sparkasse mit jeweils knapp 2000), dann sind es rund 20.000. Und damit liegt der Arbeitgeber Konzern Stadt Nürnberg hinter Siemens (35.800) auf Rang zwei in ganz Mittelfranken.
An ihre 10.000 Beamten, Angestellten und Arbeiter überweist die Stadt Nürnberg im nächsten Jahr 443 Millionen Euro Löhne und Gehälter.
Die AZ hat zusammengestellt, wer wie viel verdient:
Ganz vorne an der Stadt-Gehaltstabelle steht Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD). Er ist in der Besoldungsgruppe B11 eingruppiert und bekommt jeden Monat 11.157,60 Euro. Mit Zuschlägen und Weihnachtsgeld kommt er auf rund 149.000 brutto im Jahr. Damit bleibt er aber weit hinter den Top-Verdienern im Konzern Stadt Nürnberg: Das sind Sparkassen-Boss Matthias Everding (340.000 Euro jährlich), Werke-Chef Herbert Dombrowsky (307000 Euro jährlich), Messe-Chef Bernd A. Diederichs (236.000 Euro im Jahr) oder Flughafen-Boss Karl-Heinz Krüger (180.000 Euro jährlich).
Bürgermeister Horst Förther (SPD) ist für die Bereiche Feuerwehr, Sport und den Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR) zuständig. Als Wahlbeamter ist der 2. Bürgermeister eingestuft in die Besoldungsgruppe B8. Das sind 8601,19 Euro im Monat. Förthers Bürgermeisterkollege Klemens Gsell kümmert sich als 3. Bürgermeister um Nürnbergs Schulen. Er verdient 8187,50 Euro im Monat (Besoldungsgruppe B7).
Auch die städtischen Referenten gehören zu den Großverdienern im Öffentlichen Dienst. Wolfgang Köhler (Personal), Harald Riedel (Finanzen), Peter Pluschke (Umwelt), Julia Lehner (Kultur), Reiner Prölß (Soziales),Wolfgang Baumann (Bau) und Roland Fleck (Wirtschaft) gehen mit jeweils 7778,83 Euro im Monat nach Hause (Besoldungsgruppe B6). Derzeit beratschlagen die Parteien in ihren Spar-Überlegungen, zwei dieser Top-Posten abzuschaffen. Welche Referate dem Rotstift zum Opfer fallen sollen, ist aber noch offen.
In der Hierarchiestufe darunter stehen 70 Dienststellen- und Schulleiter. Diese „Häuptlinge" werden zwischen A14 (4708,29 Euro monatlich) und B3 (6544,42 Euro monatlich) eingestuft.
Wie viel die „Indianer“ verdienen, die als Müllauflader (1771 Euro Grundentgelt) oder Erzieherinnen (2064,48 Euro Grundentgelt) dafür sorgen, dass der Betrieb bei der Stadt auch läuft, lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Montag, 13. Dezember.
Michael Reiner