Volksfestbesucher mit Luftdruckgewehr beschossen
KARLSFELD - Schock beim Volksfestbesuch: Ein Unbekannter hat in der Nacht auf Samstag auf dem Karlsfelder Siedlerfest Kopfschüsse auf mehrere Besucher abgegeben. Drei junge Männer wurden verletzt.
Mit einem Luftgewehr schlich der Heckenschütze gegen Mitternacht um den Karlsfelder See. Wahllos schoss er auf Besucher des nahe gelegen Volksfestes. Drei traf er am Kopf. Wie durch ein Wunder wurde keiner der Männer schwerer verletzt. Der Täter konnte unerkannt entkommen. Jetzt wird in Karlsfeld heftig spekuliert, ob ein lärmgeplagter Anwohner der heimtückische Sniper ist. Rund um den Karlsfelder See wachsen jede Menge Büsche und Bäume – ideale Deckung für den Heckenschützen.
Gegen ein Uhr in der Nacht zum Samstag, es waren nur noch wenige Gäste auf dem Festplatz, schlug er zu: Ein 22-Jähriger, der runter zum See ging, spürte einen Schlag am Kopf. Wenig später meldeten sich zwei weitere Volksfestbesucher bei der Polizei. Auch sie waren beschossen worden. „Ein 18-Jähriger wurde vor dem Festzelt getroffen“, erklärte ein Polizeisprecher. Das Projektil erwischte ihn unterhalb des linken Auges. Der Maler kam mit einem blauen Fleck noch glimpflich davon.
Der Heckeschütze war bereits verschwunden
Einem Dachauer (36) fuhr beim Spielplatz am See eine Luftgewehrkugel unter die Kopfhaut. Der Mann kam ins Krankenhaus. Ein Arzt entfernte das Projektil operativ. Die Polizei schickte sämtlichen verfügbaren Kräfte zum Volksfestplatz. Systematisch durchkämmten die Beamten das gesamte Gelände. Doch der Heckenschütze war bereits verschwunden. „Was sind das nur für Menschen, die nachts durch die Gegend schleichen und auf Leute schießen?“, fragt Karlsfelds Bürgermeister Stefan Kolbe geschockt. Auch Christa Berger-Stögbauer von der Siedlergemeinschaft, die das Karlsfelder Volksfest organisiert, ist ratlos. „Bisher lief alles sehr friedlich ab.
Es gab kaum Beschwerden“, sagt sie. Noch vor Jahren war das Karlsfelder Siedlerfest dagegen berüchtigt wegen wilder Prügeleien. Ärger, so berichten einige, gibt es jetzt vor allem wegen wilder Partys nach dem Volksfest. „Da geht’s unten am See manchmal rund bis morgens um vier Uhr“, erzählen Anwohner. Dass einer aus der Nachbarschaft der heimtückische Schütze sein könnte, erschreckt sie. „Wir greifen hier doch nicht zur Selbstjustiz“, sagt einer empört. Doch sicher ist er sich nicht.
Ralph Hub