Volksfest Wirt Murr: Bei mir wird nicht geraucht!
Doppeltes Recht am Festplatz: Beim Hax’n Liebermann wird gequalmt
NÜRNBERG Nichtrauchergesetz absurd: Am Mittwoch verkündete das bayerische Kabinett um Ministerpräsident Günther Beckstein, das Rauchverbot in Bierzelten bis zum 1. Januar 2009 auszusetzen. Aber dem Nürnberger Festwirt Hermann Murr ist das wurscht. Am Frühlingsfest bleiben sein Oxen- und Rockhauszelt qualmfrei, wie er jetzt der AZ bestätigte.
Der Großgastronom zweifelt nämlich an dem plötzlichen Stimmungsumschwung in München: „Gesetz ist Gesetz, das kann keiner einfach so kippen – nicht mal der Herr Beckstein“, gibt sich Murr streitlustig. „Nur die Stadt Nürnberg und ihr Ordnungsamt sind meine Ansprechpartner!“ Erst wenn er von dort die schriftliche Erlaubnis erhalte, dass in seinen Zelten offiziell gepafft werden darf, werde er das Verbot aufgeben. Dass es aber dazu kommen werde, glaubt der Wirt nicht. Auch die Extra-Security-Kräfte, die er für sein Rockhauszelt angeheuert hat, um dort auf Jagd nach uneinsichtigen Raucher zu gehen, habe er nicht abbestellt.
Schlechte Zeiten also für alle rauchenden Volksfestbesucher: Vorerst müssen sie sich wohl auf eine Zwei-Klassen-Gesellschaft am Dutzendteich einstellen. Denn während Murr am strikten KiQualmverbot festhält, dürfen die Gäste bei der Konkurrenz, wie zum Beispiel bei Hax’n Liebermann (AZ berichtete), fröhlich weiter ihrer Kippenlust fröhnen. kk
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