Vogelschützer warnen: Kein Platz für den Spatz in Städten
Hilpoltstein (dpa/lby) - In Städten herrscht auch für Spatzen zunehmend Wohnungsnot. Denn moderne Häuser und sanierte Fassaden böten keinen Platz mehr für den Spatz, warnte der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) in Hilpoltstein zum Weltspatzentag am Mittwoch. "Haussperlingen fehlen vor allem geeignete Nistplätze an Gebäuden", sagte Lorena Heilmaier vom LBV. Gerade in großen Städten werde es immer schwieriger, Spatzen zu beobachten.
Der Vogel lebe wahrscheinlich schon seit mehr als 10 000 Jahren in der Nähe des Menschen - und bleibe seinem Wohnort treu. Die Tiere seien dabei auf Nischen und Hohlräume an Häusern angewiesen. Diese fehlten an gedämmten Fassaden. Bauherren seien allerdings verpflichtet, durch Sanierungen verloren gegangene Brutplätze zu ersetzen. Eine Möglichkeit seien Nistkästen.
Aber auch in zu aufgeräumten Gärten mit vielen Steinflächen fühlten sich Spatzen nicht wohl. "Unsere Spatzen und auch viele andere wilde Gartenbewohner finden in den kahlen Gärten keine Nahrung oder Versteckmöglichkeiten", sagte Heilmaier. Dabei genüge eine Ecke mit Wildblumen, Sträuchern und etwas Holz.
Von 1999 bis 2009 habe die Zahl der Spatzen in Bayern nach einer Schätzung auf Basis eines Brutvogelmonitorings um 20 Prozent abgenommen, hieß es vom LBV. Im vergangenen Jahr sei die Zahl nach Beobachtungen der Vogelschützer nicht gesunken: Der lange warme Sommer sei den Haussperlingen gut bekommen, sie hätten einen überdurchschnittlichen Bruterfolg gehabt.
Ein Refugium für Spatzen ist in München der Tierpark Hellabrunn. Dort könne man den Vogel etwa rund ums Elefantenhaus beobachten, teilte der Tierpark mit. An vielen Orten hingen auch Spatzenkästen.
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