Viele Unfälle: Schwarzes Wochenende für Biker

München - Blauer Himmel, Sommerlaune - doch mit Blick auf die Unfallstatistik der Motorradfahrer war es ein schwarzes Wochenende im Freistaat. Mindestens fünf Biker starben auf Bayerns Straßen.

Zwei Motorradfahrer waren am Samstagabend nahe Jandelsbrunn (Landkreis Freyung-Grafenau) frontal ineinander gekracht. Ein 24-Jähriger wollte mit seiner Maschine ein Auto mit Anhänger überholen. Er raste in den Gegenverkehr und übersah das entgegenkommende Motorrad, wie die Polizei mitteilte. Die beiden Biker waren sofort tot.

Bei Wertach (Kreis Oberallgäu) stieß am Samstag ein Motorradfahrer mit einem Hirsch zusammen. Der 50 Jahre alte Fahrer und seine 56-jährige Mitfahrerin wurden nach dem Aufprall durch die Luft geschleudert. Sie kamen mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus; der aus Baden-Württemberg stammende Mann starb einige Stunden später. Der Hirsch lief in einen Wald, wo er verendete.

Ein 40-jähriger Mann verunglückte in Bad Hindelang im Landkreis Oberallgäu tödlich, als er auf der Bundesstraße 308 am Oberjoch in Richtung Österreich unterwegs war. Nach Polizeiangaben kam er von der Fahrbahn ab, stürzte etwa 30 Meter einen Abhang hinunter und prallte vor den Augen seines Bruders gegen einen Baum.

In Eschenlohe im Kreis Garmisch-Partenkirchen kam ein weiterer Motorradfahrer ums Leben. Die B2 wurde an der Unfallstelle wegen der Bergungsarbeiten vorübergehend komplett gesperrt, wovon zahlreiche Wochenendausflügler betroffen waren.

Ein 69 Jahre alter Motorradfahrer verlor in Oberreute (Landkreis Lindau) ein Bein, als er am Anhänger eines entgegenkommenden Traktors hängenblieb. Der Mann war auf einer kleinen Straße unterwegs, als er in einer S-Kurve mit seinem linken Bein am Kreisler des Traktors hängenblieb - es wurde unterhalb des Knies abgetrennt.

Bereits am Freitag stießen zwei Motorradfahrer an einer Kreuzung bei Eggolsheim im Kreis Forchheim zusammen und verletzten sich schwer. Offenbar hatte ein 28-Jähriger die Vorfahrt eines 49-Jährigen missachtet. Der 28-Jährige wurde in ein Maisfeld geschleudert, der andere Motorradfahrer blieb auf der Straße liegen.

Bei weiteren Unfällen wurden an diesem Wochenende ungewöhnlich viele Kinder verletzt. Ein sechsjähriges Mädchen wurde am Samstag in Bad Griesbach (Landkreis Passau) von einem Auto angefahren. Das Kind war hinter einem geparkten Wagen hervorgelaufen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Ein 47-jähriger Autofahrer konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und erfasste die Kleine frontal. Sie wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus geflogen.

Beim Zusammenstoß eines Traktor mit einem Auto in Schwaben wurden Samstag vier Menschen verletzt, zwei von ihnen Kinder. Eine 30-jährige Autofahrerin hatte bei Seeg (Kreis Ostallgäu) einen Traktor überholt, als dessen Fahrer zum Linksabbiegen ansetzte. Das Auto krachte seitlich gegen den Traktor. Der kippte um, wobei die komplette Vorderachse herausgerissen wurde. Das Auto schleuderte auf eine Wiese. Die Fahrerin und ihre einjährige Tochter sowie der 27-jährige Landwirt und sein siebenjähriger Mitfahrer wurden leicht verletzt.