Schneerutsche im Zugspitzgebiet

Die Schweiz hat mit rekordverdächtigen Schneemengen zu kämpfen. Lawinen gehen ab, mindestens zwei Wintersportler sterben. In Deutschland scheint die Situation glimpflich ausgegangen zu sein.
dpa |
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Ein Helikopter landet hinter Helfern der Bergrettung.
Ein Helikopter landet hinter Helfern der Bergrettung. © Thomas Sehr/dpa
Bern/Garmisch-Partenkirchen

Große Mengen an Neuschnee haben im Alpenraum zu Lawinenabgängen und Verkehrsproblemen geführt. In der Schweiz starben nach Polizeiangaben zwei Wintersportler in den Schneemengen, ein Mensch wird schwer verletzt.

In Deutschland hat die Suche nach möglichen Opfern nach Schneerutschen im Zugspitzgebiet keine Hinweise auf Verschüttete gebracht. Drei Hubschrauber hätten das Areal unterhalb der beiden Riffelspitzen aus der Luft abgesucht, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim am Samstag. Am Nachmittag wurde die Suche abgebrochen, nachdem es zunächst keine Indizien gab, dass Menschen zu Schaden gekommen waren.

Die Hubschrauberbesatzungen beobachteten nach den Worten des Polizeisprechers während ihres Einsatzes mehrere weitere Lockerschneerutsche aus den steilen Felswänden. Dies ist nach Neuschneefällen im Hochgebirge ein häufig zu beobachtendes Phänomen. Im Zugspitzgebiet hatte es in den vergangenen Tagen stark geschneit, deswegen gilt erhöhte Lawinenwarnstufe. Die Südliche und die Nördliche Riffelspitze im Waxensteinkamm unweit von Deutschlands höchstem Gipfel sind jeweils über 2200 Meter hoch und fallen nach Norden und Süden steil ab.

Auch die Schweiz hatte in den vergangenen Tagen mit heftigem Schneefall zu kämpfen. In Stoos im Kanton Schwyz starb am Samstag ein 49-jähriger Skifahrer nach einem Lawinenabgang, wie die Polizei mitteilte. Auch in Engelberg im Kanton Obwalden verlor ein Mensch sein Leben, nachdem er unter die Schneemassen gekommen war. Ein weiterer Wintersportler wurde schwer verletzt, eine dritte Person konnte unverletzt geborgen werden. Die Suche nach möglichen weiteren Verschütteten wurde gestoppt. Die Polizei vermutet keine weiteren Vermissten. Zuerst hatte die Zeitung "20 Minuten" auf ihrer Homepage davon berichtet.

Sowohl in Adelboden im Kanton Bern als auch in Verbier im Kanton Wallis kam es auch zu mehreren Lawinenabgängen außerhalb der Piste. Mindestens eine Person galt noch als vermisst.

Seit Mitte der Woche fiel so viel Schnee, wie ansonsten in der Schweiz nur alle 20 Jahre gemessen wurde. In den Alpen waren es ein bis zwei Meter. Der massive Schneefall legte zuletzt auch den öffentlichen Verkehr in Zürich lahm. Straßenbahnen und Busse kamen im Stadtgebiet nicht mehr oder nur auf Teilstrecken weiter.

Polizei und Feuerwehr mussten zu Hunderten Einsätzen ausrücken, weil Bäume auf Straßen, Autos und Stromleitungen gestürzt waren. Lastwagen blieben zum Teil im Schnee stecken. Das Wetter führte zu Störungen im Bahnverkehr des Landes. Die Post konnte in einigen Ortschaften keine Briefe mehr zustellen.

Der Wetterdienst Meteonews warnte, dass in den Bergen in der Nacht zum Sonntag erneut bis zu 50 Zentimeter Schnee fallen könnten. Das könnte dem Wetterdienst zufolge zu einer weiteren Lawinengefahr in den Alpen führen.

© dpa-infocom, dpa:210116-99-46843/6

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