Viel los auf Inntalautobahn: Warmes Wetter mit Gefahren

Zum Ferienbeginn braucht so mach Reisender starke Nerven - vor allem an der Grenze zu Österreich sorgen umstrittene Blockabfertigungen für Ärger. Ist zumindest wettertechnisch eine Abkühlung in Sicht?
dpa |
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Der Berufs- und Ferienverkehr staut sich am frühen Nachmittag auf dem Mittleren Ring in beide Richtungen. Foto: Sven Hoppe/Archivbild
dpa/Sven Hoppe Der Berufs- und Ferienverkehr staut sich am frühen Nachmittag auf dem Mittleren Ring in beide Richtungen. Foto: Sven Hoppe/Archivbild

München (dpa/lby) - Auf dem Weg in den Pfingsturlaub mussten Reisende am Freitag Geduld mitbringen. Kurzfristige Blockabfertigungen, die die Behörden in Tirol am letzten Schultag in Bayern vorgenommen haben, verschärften die Situation auf einigen Straßen in Oberbayern. Und das bei sommerlich-heißen Temperaturen.

Am Grenzübergang der Inntalautobahn A93 bei Kiefersfelden (Landkreis Rosenheim)/Kufstein ließ die österreichische Polizei bei der Einreise nach Tirol stündlich nur maximal 300 Lastwagen passieren. Am Freitagnachmittag bildete sich in dem Bereich ein rund 20 Kilometer langer Rückstau, weil wartende Lastwagen eine Fahrbahn blockierten, wie ein Polizeisprecher sagte. Auch am Samstag wollen die Tiroler schon von 5.00 Uhr an nur beschränkt Lastwagen ins Land lassen.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) kritisierte die Blockabfertigung scharf: "Es ist absolut inakzeptabel, dass Tirol an Pfingsten kurzfristig zusätzliche Lkw-Blockabfertigungen anordnet. Die Tirol-Blockade ist nicht nur eine massive Störung des deutschen Urlaubsverkehrs, sondern auch ein klarer Verstoß gegen EU-Recht und den freien Warenverkehr", sagte Scheuer. Ähnlich äußerte sich auch Bayerns Verkehrsminister.

Schon im Vorfeld hatte die Polizei geraten: "Verkehrsteilnehmer, die nicht unbedingt am Freitag oder Samstag Richtung Süden fahren müssen, sollten ihre Reisepläne noch einmal überdenken." Auch bei Nürnberg stockte der Verkehr auf der Autobahn 9 Richtung München. Zusätzlich sorgte der Beginn des Festivals "Rock im Park" für ein großes Verkehrsaufkommen in Nürnberg, wie ein Polizeisprecher sagte.

Auch auf den Flughäfen herrschte großer Andrang. Am größten bayerischen Flughafen in München wurden am letzten Schultag bis zu 160 000 Passagiere erwartet. Bis zum Ende der Ferien rechnet der Airport mit 2,4 Millionen Reisenden. In Nürnberg werden in den kommenden zwei Wochen 243 000 Passagiere erwartet.

Gegen Schulschwänzer wollte die Polizei an den Flughäfen nicht gezielt vorgehen. Wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Schwaben-Südwest sagte, wird am Allgäu Airport in Memmingen wie üblich kontrolliert, dabei aber auch überprüft, ob Kinder schulpflichtig sind. Im vergangenen Jahr waren dort mehrere Familien erwischt worden, deren Kinder unentschuldigt dem Unterricht ferngeblieben waren, um früher in den Urlaub fliegen zu können. Heuer gaben die Beamten zunächst keine Zahlen bekannt.

Auch Daheimgebliebe können sich am Pfingstwochenende über Sonne im Freistaat freuen. Während es am Samstag bei Temperaturen um die 20 Grad noch etwas kühler bleibt, sollen die Thermometer am Sonntag nach Angaben des Sprechers bis zu 30 Grad anzeigen - bestes Badewetter also.

Die Kreiswasserwacht München warnte allerdings vor dem Baden in der Isar. Auch das Schlauchbootfahren sei wegen des hohen Wasserstandes in dem Fluss zu gefährlich. Ganz verboten hat das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen das Bootfahren im Bereich zwischen Egling und Wolfratshausen. Auch beim Wandern ist Vorsicht geboten. Mit den steigenden Temperaturen nimmt die Waldbrandgefahr zu. Besteht am Samstag nur in Teilen Ostbayerns eine mittlere Gefahr, weitet sich diese Gefahrenstufe laut Deutschem Wetterdienst (DWD) bis Montag auf fast ganz Bayern aus.

Gleichzeitig birgt verhältnismäßig viel Schnee in den Bergen Gefahren. Dieser sei mittlerweile sehr komprimiert, so dass das Risiko bestehe, abzurutschen, warnte ein Sprecher des Deutschen Alpenvereins (DAV). An den Rändern von Schneefeldern bestehe zusätzlich Einbruchgefahr, da sich durch von unten tauenden Schnee Hohlräume bildeten. Vor allem unerfahrenen Wanderern riet er daher, umzukehren, wenn man zu Schneefeldern kommt sowie Touren auszusuchen, die nordseitig unterhalb von 1500 Metern und südseitig unterhalb von rund 1800 Meter führen. Die Gefahr von Lawinen bestehe nach wie vor, nehme aber langsam ab, sagte ein DWD-Sprecher.

Für Pfingstmontag erwartet der DWD im Norden des Freistaats stellenweise Gewitter und Starkregen. Vereinzelt könnten Überschwemmungen und Schäden durch bis zu zwei Zentimeter große Hagelkörner die Folge sein, wie ein Sprecher sagte.

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