Vidosic erlöst den Club

1:0 in Freiburg – dank fast vergessenem Joker. Oenning: „Abgerechnet wird am Schluss“
von  Abendzeitung
Er kam, sah und traf: Nur 60 Sekunden nach seiner Einwechslung schoss Club-Bubi Dario Vidosic sich und seine Kollegen ins Glück
Er kam, sah und traf: Nur 60 Sekunden nach seiner Einwechslung schoss Club-Bubi Dario Vidosic sich und seine Kollegen ins Glück © GES/AK

1:0 in Freiburg – dank fast vergessenem Joker. Oenning: „Abgerechnet wird am Schluss“

FREIBURG „Für uns ist es wie ein Endspiel.“ „Für uns ist es erstmals das Spiel der Spiele.“ „Wir wollen mit aller Macht gewinnen.“ Während FCN-Trainer Michael Oenning die Marschrichtung vor dem Gastspiel bei Zweitliga-Primus SC Freiburg eindeutig vorgegeben hatte, ging Manager Martin Bader vorsorglich „vorsichtig mit dem Begriff Endspiel“ um. Denn: „Unsere letzte Chance ist dies mit Sicherheit nicht.“ Aber die erste, die haben sie genutzt, die Cluberer. Dank des erst Sekunden zuvor eingewechselten eingewechselten Dario Vidosic (83.) durften die gut 1000 ins Breisgau mitgereisten Fans einen 1:0 (0:0)-Sieg bejubeln.

Club dominierte - ohne zählbares Ergebnis

Oenning musste sein erfolgreiches Team gegenüber dem 4:0-Kantersieg gegen Ahlen umbauen. Für Mike Frantz und Marcel Risse (siehe „CLUB kompakt“ rechts) durften Daniel Gygax und Juri Judt, hing auf der rechten Seite mehrfach durch, die offensive Flügelzange mimen. Auch, weil Peer Kluge nicht mehr rechtzeitig fit gemacht werden konnte. „Wir haben es mit schmerzstillenden Spritzen versucht, alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die Blockade im Rücken doch noch zu lösen“, hatte Bader bereits am Nachmittag aus dem Mannschaftsquartier vermeldet. Vergeblich.

Ohne ihren nimmermüden Antreiber kamen die Cluberer dennoch gut aus den Startlöchern. Nach nur 34 Sekunden eröffnete sich für Christian Eigler und Isaac Boakye eine gute Doppelchance. Eigler versprang jedoch der Ball, Freiburgs Schlussmann Simon Pouplin konnte Boakyes Nachschuss entschärfen. Keine Minute Später war Pouplin erneut Sieger gegen Eigler. Trotz einiger Schlampigkeiten im Aufbauspiel, einer von Torhüter Schäfer beinahe fahrlässig unterschätzten Ecke (18.), gab der Club den Ton an. Marek Mintal brachte nach Eiglers Flanke die Kugel nicht unter Kontrolle (27.). Eigler verzog nach Boakyes feiner Vorarbeit nur um Zentimeter (36.). Der Ghanaer selbst fand erneut in Pouplin seinen Meister (44.).

Es war zum wiederholten Mal schier zum Verzweifeln mit den Fahrkartenschützen im Club-Sturm. Dass der bis dahin recht muntere Gygax vom Feld musste, lag aber an einem Faserriss im Oberschenkel des Schweizers (55.), den Albert Bunjaku ersetzte – ohne groß auf sich aufmerksam machen zu können.

Oenning: "Ob verdient oder unverdient, das ist mir nicht wichtig"

Während Freiburgs Idrissou eher von einer Windböe im zugigen Freiburger Stadion wie eine Schwalbe zu Boden gedrückt wurde (57.), roch Pinolas 32-Meter-Hämmerchen nach einer Stunde schon stark nach Verzweiflung – bis Vidosic kam, schoss und der Club doch noch siegte.

Keine 60 Sekunden nach seiner Einwechslung traf der fast schon in Vergessenheit geratene Australier mit einem herrlichen 16-Meter-Schuss. Ein ganz wichtiger Dreier, nur noch vier Punkte Rückstand auf Relegationsplatz drei.

„Ob verdient oder unverdient, das ist mir nicht wichtig“, strahlte Oenning und warnte die Konkurrenz: „Abgerechnet wird am Schluss. Das wird noch eine ganz spannende Endphase.“ MaC

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