VGN-Hammer: Fahrscheine um bis zu 6,25 Prozent teurer!

Die neuen Tarife sollen ab Januar 2011 gelten. Kunden müssen für beliebte Tickets wie die Streifenkarte und die MobiCard überdurchschnittlich viel mehr bezahlen
von  Abendzeitung
Teure Streifenkarten: Die 5er-Karte soll 6,25 Prozent (6,80 Euro) mehr kosten, die 10er-Karte 9,40 statt bisher 9,20 Euro.
Teure Streifenkarten: Die 5er-Karte soll 6,25 Prozent (6,80 Euro) mehr kosten, die 10er-Karte 9,40 statt bisher 9,20 Euro. © Berny Meyer

Die neuen Tarife sollen ab Januar 2011 gelten. Kunden müssen für beliebte Tickets wie die Streifenkarte und die MobiCard überdurchschnittlich viel mehr bezahlen

NÜRNBERG Geht’s noch? Die Fahrpreise für Busse und Bahnen werden schon wieder deutlich angehoben! Immer zu Jahresbeginn dreht der Verkehrsverbund VGN an der Tarifschraube. Jetzt sind die Zahlen auf dem Tisch: 2011 werden Fahrkarten um bis zu 6,25 Prozent teurer! Mit schöner Regelmäßigkeit liegt dieser Wert über der Inflationsrate (derzeit rund ein Prozent) – selbst wenn man die durchschnittliche Verteuerung aller Tarife betrachtet. Die gibt der VGN mit 3,08 Prozent an (Preisbeispiele in der Tabelle).

Am 19. Mai werden die Nürnberger Stadträte über die Erhöhung informiert. Sie können auch darüber diskutieren. Aber ändern können sie nichts mehr. Denn der Verkehrsverbund beruft sich bei seinen Preissteigerungen auf die Grundsatzbeschlüsse aller am Verbund beteiligten Partner aus dem Jahr 2003. Die sehen vor, dass die Preise jedes Jahr maximal um 2,9 Prozent erhöht werden. An diesem Automatismus soll nicht gerüttelt werden.

16 Prozent aller VGN-Kunden kaufen die MobiCard

Dazu kommt die umstrittene Reform der Zeitkarten. Deren Preise werden seit drei Jahren überdurchschnittlich angehoben. Begründung: Die beliebten MobiCards sind im Verhältnis zur angebotenen Leistung (Mitnahmemöglichkeit eines weiteren Erwachsenen und von bis zu vier Kinder) zu billig. Deshalb werden die jährlich fast 710.000 MobiCard-Käufer (gut 16 Prozent aller VGN-Kunden) stärker zur Kasse gebeten. Als Alternative wird diesen treuen Kunden das etwas günstigere Ticket Solo31 angeboten, bei dem keine Mitnahme möglich ist. Das ist bislang jedoch nicht sehr erfolgreich.

Über dem Durchschnitt liegt auch die Preissteigerung bei den Kurzstrecken-Streifenkarten von plus 6,25 Prozent. Sie kosten künftig 6,80 statt bisher 6,40 Euro. Hier will der VGN den Preisvorteil gegenüber Einzelfahrten abbauen. Auch die Einzelfahrt in Nürnberg (Preisstufe 2) verteuert sich überdurchschnittlich um fünf Prozent von 2 auf 2,10 Euro. Grund dafür ist ein bundesweiter Vergleich, bei dem festgestellt wurde, dass der Nürnberger Fahrpreis zu niedrig ist.

Insgesamt rechnet der Verkehrsverbund damit, dass durch die Fahrpreiserhöhungen ab 2011 gut 6,6 Millionen Euro im Jahr mehr in die Kassen kommen. 2009 lagen die Einnahmen bei 215,7 Millionen Euro.

Michael Reiner

Eine detaillierte Gegenüberstellung der neuen und alten Preise finden Sie in der Print-Ausgabe Ihrer AZ am Wochenende, 8./9. Mai

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