Verzweifelte Suche: Lawine verschüttet Memminger (40)
OBERSTAUFEN - Bei einem Lawinenabgagang am Hochgrat ist am Mittwoch ein 40-jähriger Skifahrer aus Memming verschüttet worden. Bisher konnten die Such-Mannschaften ihn noch nicht finden. Ein Snowboarder blieb unverletzt.
Gegen 13.30 Uhr wurde bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West ein Lawinenabgang am Hochgrat bekannt. Laut der ersten Mitteilung wurde im Bereich der Lawine zuvor ein Skifahrer gesehen. Es wurde eine große Suchaktion mit rund 40 Kräften der Bergwacht Immenstadt und der Bergwacht Oberstaufen sowie 8 Beamten der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei gestartet.
Unterstützt wurden die Einsatzkräfte von 5 Suchhunden und den Hubschraubern Christoph 17 aus Kempten sowie Christoph 45 aus Friedrichshafen. Der Polizeihubschrauber Edelweiß 1, der sich auf dem Anflug zu dem Lawinenunglück bei Oberammergau befand, wurde, nachdem dort jede Hilfe zu spät kam, zusammen mit einem Alpinhundeführer aus Oberbayern ebenfalls nach Oberstaufen entsandt.
Ein 31-jähriger Memminger konnte gleich zu Beginn am Rand des Lawinenfeldes gefunden werden. Der Mann war bis auf einen schweren Schock beinahe unverletzt. Im weiteren Verlauf der Suche wurde der Rucksack des Verschütteten mit dessen Lawinensuchgerät gefunden. Bis um 17.30 Uhr konnte der noch vermisste 40-jähriger Allgäuer nicht gefunden werden. Aufgrund der Dunkelheit und dem schwierigen Gelände musste die Suche aufgrund des hohen Risikos für die Einsatzkräfte abgebrochen werden.
Zwei Hubschrauber flogen die Suchkräfte ins Tal
Mittels zwei Hubschraubern der Bundespolizei wurden die Suchkräfte ins Tal geflogen. Die Angehörigen der beiden Verunglückten, die teilweise vor Ort waren, werden vom Kriseninterventionsteam der Bergwacht betreut.
Die beiden Männer waren von der Bergstation in Richtung Gipfel aufgestiegen. Der noch nicht gefundene 40-Jährige war mit Skiern als Erster in eine extrem steile sich verjüngende Rinne auf der Nordseite eingefahren. Der 31-jähriger Snowboarder folgte. Der voranfahrende 40-jährige Skifahrer löste rund 100m unterhalb des Gipfels die 150m breite und rund 900m lange Lawine aus.
Donnerstag wurde die Suche fortgesetzt
Die Lawine die fast bis zur Talstation hinabführte erfasste den Skifahrer. Der Snowboarder folgte und begann sofort mit der Suche nach dem Verschütteten. Entgegen den ersten Erkenntnissen wurde er bei dem Lawinenabgang nicht verschüttet. Die Suche nach dem Verschütteten Allgäuer wird am Donnerstag fortgesetzt werden.
Bei dem Hang handelte es um ein nicht präpariertes Gelände abseits der regulären Pisten.