Vertreter vergewaltigt junge Mutter

Die 28-Jährige wurde in der eigenen Wohnung zum Oralsex gezwungen – „Sie hat mich verführt“, behauptete der Angeklagte dreist vor Gericht.
von  Abendzeitung
Nicht jeder Klinkenputzer führt Gutes im Schilde.
Nicht jeder Klinkenputzer führt Gutes im Schilde. © dpa

Die 28-Jährige wurde in der eigenen Wohnung zum Oralsex gezwungen – „Sie hat mich verführt“, behauptete der Angeklagte dreist vor Gericht.

NÜRNBERG Ziemlich falsch verbunden: Mit angeblich besonders günstigen Telefonverträgen klapperte der Mitarbeiter eines renommierten Telekommunikations-Anbieters Häuser in der Südstadt ab. Eine Frau (28) lehnte dankend ab – und wurde von Orhan U. (27) in ihrer eigenen Wohnung vergewaltigt. „Sie hat mich doch angemacht und verführt“, behauptete der Angeklagte dreist vor dem Nürnberger Landgericht.

Kaum habe er geklingelt, habe sie die Tür aufgemacht, ihn hereingebeten, geküsst und ihm Oralsex angeboten. Was ihm etwas unangenehm gewesen sei: „Aber man ist ja auch nur ein Mann“.

Das Opfer schilderte den Vorfall völlig anders: Zweimal habe der Angeklagte an diesem Tag gegen 13 Uhr bei ihr geklingelt. Sie hatte ihn zuerst abgewiesen, weil sie derzeit kein Geld und keinen Job habe. Er war hartnäckig, klingelte wieder und versprach schließlich, ihr bei der Jobsuche zu helfen. Da bat sie ihn schließlich doch herein.

Sie schöpfte dem Fremden gegenüber Vertrauen

„Ich war damals sehr schlecht drauf“, erzählte die hübsche, zierliche Frau. An jenem Tag hatte sie kurz vorher vom Gericht Post bekommen wegen des Sorgerechtstreits um ihren einjährigen Sohn. Aufgewühlt erzählte sie das dem Fremden, der sich „Murat“ nannte, in der Küche, trank dabei ein Glas Wein und rauchte. Plötzlich hob sie der Telefonverkäufer hoch, trug sie ins Wohnzimmer und zog ihr die Jogginghose herunter. Danach begrapschte er sie und zwang sie zum Oralsex. Währenddessen schrie nebenan unaufhörlich das Kind des Opfers.

Nach dem Missbrauch benutzte „Murat“ ein Küchenpapier, das später als Indiz gegen ihn diente, weil es seine DNA-Spuren trug.

Die schockierte Frau hatte sich damals einer Nachbarin anvertraut, die rief die Polizei. Vier Monate später wurde der Angeklagte gefasst, sein Opfer hatte den wegen Vermögensdelikten Vorbestraften auf Fotos wiedererkannt.

Orhan U. wurde gestern zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. cis

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