Versuchter Ehrenmord: Er muss 13 Jahre in Haft
13 Jahre Haft für den versuchten Mord. Der Taxifahrer Adnan S. der Polizei stellte sich nach der schrecklichen Tat der Polizei. Grind für das Verbrechen: Seine Frau erdreistete sich, ein eigenständiges Leben führen zu wollen.
NÜRNBERG Gnadenlos hatte er seine abtrünnige Ehefrau mit 18 Messerstichen fast ins Jenseits befördert– gestern weinte der Iraker Adnan A. (34), als er das Urteil am Nürnberger Schwurgericht hörte: 13 Jahre Haft wegen versuchten Mordes.
Lebenslang hatte Staatsanwältin Margit Zorn beantragt. Strafmildernd wertete Richter Peter Wörner, dass beim Opfer außer Narben keine Schäden blieben, und dass sich der Taxifahrer der Polizei stellte. Wenn er auch sagte: „Was geht es euch an, wenn ich meine irakische Frau umbringe?“
Adnan A. lebte als anerkannter Asylant in Augsburg, heiratete die Jugendfreundin Nadja* (26). Sie hübsche, intelligente Frau wurde ihm bald zu selbstständig. Als er sie schlug, verließ Nadja ihn, zog heimlich nach Nürnberg. Und wurde dreieinhalb Jahre später von ihm gefunden. Er schwor ihr Liebe, sie versuchte ihn abzuschütteln. Da rammte er ihr immer wieder ein Messer in Bauch und Rücken. Eine Notoperation rettete ihr Leben.
„Es war kein Ehrenmord aus soziokulturellen Gründen“, sagte der Richter. „Er war in seiner persönlichen Ehre getroffen, wollte sein Besitzrecht an seiner Frau demonstrieren, weil sie sich erdreistete, ein eigenständiges Leben führen zu wollen. „Ich liebe sie“, sagte er gestern.*Name geändert
cis
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