Verstiegen und abgestürzt: Drama an der Watzmann-Ostwand

Ohne Sicherungsausrüstung machen sich drei Bergsteiger am Sonntag auf zum Watzmann. An der Ostwand versteigen sie sich und kommen in gefährliches Gelände, dann stürzt einer von ihnen ab. Die Kameraden sind machtlos.
Berchtesgaden – Am Sonntagmittag hat sich an der Watzmann-Ostwand ein Bergdrama abgespielt - einer von drei Kameraden verlor sein Leben.
Die drei Männer aus Österreich hatten in der Früh mit dem Boot den Königssee überquert, um anschließend über den Berchtesgadener Weg die Ostwand des Watzmann zu besteigen. Zwischen II. Sporn und Wasserfallplatte, auf ca. 1680 Metern Höhe, nahm das Unglück seinen Lauf.
Die Gruppe, die ohne Sicherungsausrüstung unterwegs war, verstieg sich und kam vom Weg ab. Das Gelände, in das sie kamen, wurde immer unwegsamer. Als es ohne zu klettern kein Vorwärtskommen mehr gab, rutschte ein 48-jähriger in Bayern lebender Salzburger ab, stürzte laut Polizei 50 bis 70 Meter den felsigen Abhang hinab und blieb unterhalb des II. Sporns schwer verletzt liegen. Seine Kameraden mussten den Absturz mit ansehen.
Trauma für die Kameraden - Opfer stirbt nach Bergung im Hubschrauber
Während einer von ihnen zu dem Mann hinabklettern und erste Hilfe leisten konnte, musste sich der andere ohnmächtig in der Wand festklammern, um nicht selbst abzustürzen und konnte sich weder vor- noch zurückbewegen.
Die Bergwacht schickte sofort einen Notarzt und einen Bergretter mit einem Rettungshubschrauber zum Unfallort. Doch für den Abgestürzten kam jede Hilfe zu spät. Er starb noch während des Flugs zum Hubschrauberlandeplatz in Schönau am Königssee.
Die anderen beiden konnten ausgeflogen werden. Die traumatisierten Bergsteiger wurden anschließend durch ein Kriseninterventionsteam betreut.