Verstärkter Einsatz gegen Vogel-Wilderei

Die 185 Fälle unterteilen sich laut EDGAR in 93 gezielte Vergiftungen, 30 Abschüsse, 27 Einsätze von verbotenen Fallen sowie 35 sonstige Tatbestände wie illegaler Besitz und Verkauf von Vogel-Präparaten oder die mutwillige Zerstörung von Nestern. Zu den Opfern zählen vor allem Greifvögel wie Rotmilane, Habichte und Bussarde, aber auch andere Arten wie Waldschnepfen, Reiherenten, Eichelhäher sowie Grau- und Silberreiher.
Die Dunkelziffer sei bei Vogel-Wilderei hoch: "Wir gehen davon aus, dass höchstens zehn Prozent aller begangenen Taten auch bekannt werden", sagte Komiteesprecher Karl Heinz Kreutzer aus Augsburg.
EDGAR weist darauf hin, dass bei Verstößen gegen das Bundesnaturschutzgesetz und das Jagdrecht hohe Geldstrafen drohen, der mögliche Strafrahmen reicht demnach bis zu fünf Jahren Haft. Jägern drohe zusätzlich der Entzug der Jagderlaubnis.
EDGAR ist ein Projekt des Komitees gegen den Vogelmord e.V.. Der Verein engagiert sich nach eigenen Angaben seit den 1980er Jahren gegen Vogel-Wilderei, zunächst in Nordrhein-Westfalen, seit 2015 bundesweit. Das Projekt EDGAR wurde den Angaben nach von 2015 bis 2018 vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert. Seitdem finanziert es sich über Spenden.
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