Verspätungen am Münchner Flughafen - viele Schnee-Unfälle
MÜNCHEN - Am Münchner Flughafen mussten 700 Passagiere auf Feldbetten übernachten, der Fernverkehr von Nürnberg nach Leipzig wurde umgeleitet - und bayernweit ereignen sich Autounfälle auf eisglatten Straßen.
Der Winter ist zurück - und mit ihm das Chaos: Rund 700 Passagiere haben die Nacht zum Donnerstag auf Feldbetten am Münchner Flughafen verbringen müssen. Ihre Flüge waren in der Nacht aus Frankfurt umgeleitet worden, da sie dort wegen des Winterwetters nicht landen konnten, wie der Flughafen München mitteilte. Insgesamt seien 21 Maschinen betroffen gewesen.
Bis Donnerstagmittag fielen am Münchner Flughafen 50 Flüge aus, die meisten wegen Problemen an anderen Orten. Nur 16 Annullierungen seien durch das Münchner Wetter bedingt, sagte ein Sprecher. 30 Maschinen waren mehr als eine Stunde verspätet.
Auch die Bahn war betroffen. Der Fernverkehr von Nürnberg nach Leipzig musste über Würzburg und Fulda umgeleitet werden, nachdem die Verbindung zwischen Lichtenfels und Saalfeld witterungsbedingt gesperrt worden war.
Eisglatte Straßen, Blechschäden und Verletzte
Für Chaos sorgen Neuschnee und eisglatte Straßen vor allem in Nordbayern. Auf den Autobahnen besonders in Franken stockte der Verkehr streckenweise auf bis zu 30 Kilometern Länge. Auf einigen Abschnitten durch die Rhön, das Fränkische Fichtelgebirge und die Fränkische Schweiz ging zeitweise wegen liegengebliebener Lastwagen nichts mehr.
Bereits am Mittwochabend hatten Schneefälle und Blitzeis den Verkehr erheblich behindert. Dutzende Unfälle ereigneten sich, meist blieb es bei Blechschäden. Einige Menschen wurden leicht verletzt, meldeten die Polizeipräsidien.
Die Bundesstraße 85 zwischen Ludwigsstadt und Steinbach am Wald in Oberfranken wurde nach einem Unfall stundenlang gesperrt. Ein Lastwagen war auf vereister Fahrbahn ins Rutschen geraten und in den Straßengraben gefahren. Ein nachfolgender Laster rammte daraufhin dessen Anhänger und stellte ihn quer.
Auch auf der A72 Hof-Chemnitz blieben zwischen dem Autobahndreieck Hochfranken und der Anschlussstelle Hof-Nord an einer Steigung mehrere Lastwagen liegen. Umgestürzte Bäume blockierten zudem die Bahngleise zwischen Ludwigsstadt und Saalfeld. Die ICE-Strecke Nürnberg-Leipzig war stundenlang unterbrochen. Das Dach einer Brauerei in Kulmbach stürzte unter der Last der Schneemassen teilweise ein.
In der Rhön ging es auf der rutschigen A7 in der Nacht stundenlang nicht mehr weiter – 25 Kilometer Stau waren die Folge. Rettungskräfte brachten den Wartenden Tee und Decken. „Einzelne Lkw-Fahrer wurden von der Feuerwehr mit Sprit versorgt“, sagte ein Polizeisprecher. Auf der A3 Aschaffenburg-Würzburg kam es im Berufsverkehr immer wieder zu Staus. Durch Blitzeis verlor ein Lkw-Fahrer die Kontrolle über seinen Sattelzug und verunglückte nahe Biebelried (Landkreis Kitzingen). Auch in Schwaben kam es auf glatten Straßen zu Unfällen.
Der Verkehr in Südbayern war zunächst von dem neuen Schneefall kaum beeinträchtigt. Lediglich in Schwaben kam es auf glatten Straßen zu Unfällen, die jedoch überwiegend glimpflich verliefen.
dpa/dapd
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