Verrückt! Tucher eröffnet eine Brauerei in zwei Städten

Der ultramoderne 50-Millionen-Neubau steht genau auf der Stadtgrenze zwischen Fürth und Nürnberg.
von  Abendzeitung

Der ultramoderne 50-Millionen-Neubau steht genau auf der Stadtgrenze zwischen Fürth und Nürnberg.

NÜRNBERG Das Mammut-Projekt ist vollendet! Gestern eröffnete die neue Tucher-Brauerei feierlich mit viel Prominenz – unter anderem Nürnbergs OB Ulrich Maly und Fürths OB Thomas Jung. Gleich zwei Oberbürgermeister? Ja. Denn das neue Tucher-Sudhaus steht genau auf der Stadtgrenze zwischen Nürnberg und Fürth...

Doch die neue Brauerei kann auch mit weiteren Superlativen aufwarten: In nur einem Jahr Bauzeit wurde auf dem 94000 Quadratmeter großen Grundstück der komplette Neubau fertiggestellt. Verbaut wurden dabei 20 Kilometer Rohrleitungen, 50 Kilometer Strom- und Datenkabel, geschätzte 7500 Tonnen Beton und 340 Tonnen Stahl – und 50 Millionen Euro!

Vier Kilometer lange Pipeline vom Brunnen zur Braustätte

Kein Wunder also, dass Brauerei-Chef Fred Höfler stolz auf das neue „Tucher-Zuhause“ ist. „Die Brauerei ist eine der modernsten und umweltfreundlichsten in Europa!“ Alleine beim Strom spare man nun rund 4,6 Millionen kWh ein. Das entspricht rund der Hälfte des Gesamtverbrauchs. Auch den Gasverbrauch (minus 44 Prozent) und den Wasserverbrauch (minus 51 Prozent) will man deutlich senken.

Das Wasser wird aber trotz des Umzugs immer noch aus vier Brunnen in den Rednitzauen bezogen. Durch eine vier Kilometer lange Pipeline wird das Brauwasser direkt zur neuen Braustätte in der Tucherstraße gepumpt.

Die 1672 gegründete Tucher-Brauerei gehört seit dem Jahr 2004 zu 100 Prozent der Frankfurter Radeberger Gruppe – die größte Privat-Brauereigruppe Deutschlands ist Teil des Oetker-Konzerns. Deren Beirats-Chefin Rosely Schweizer gab bei der Eröffnung ein sehr deutliches Bekenntnis zum „fränkischen Bier“ ab. „Wir stehen fest zu Tucher.“ Schließlich habe man die 50 Millionen Euro nicht umsonst investiert. „Und gerade diese Investition in einem schrumpfenden Markt bei einer gleichzeitig bestehenden Überkapazität ist ein Vertrauensbeweis.“ mm

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