Vermisster Metzger: Tod am Straßenstrich
Ein Metzger (64) aus der Oberpfalz verschwindet spurlos. Vier Tage später wird er in Tschechien tot neben seinem Auto gefunden. Ob er Opfer eines Verbrechens wurde, ist noch unklar
Tännesberg/Ceska Kubice - In seinem Heimatort Tännesberg mit 2700 Einwohnern gibt es niemanden, der Max S. (64) nicht kannte. Der Metzgermeister betrieb einen gut gehenden Familienbetrieb und versorgte fast alle Feiern mit seinen Fleisch- und Wurstwaren. Zudem besuchte er mit seiner mobilen Hendlbraterei die Märkte im Umkreis von 200 Kilometern.
Am Mittwoch wurde Max S. in Tschechien tot aufgefunden. Er lag neben seinem Passat auf einem Waldweg nahe eines Straßenstrichs.
Ob Max S. Opfer eines Verbrechens geworden ist oder ob er eines natürlichen Todes starb, ist noch unklar. Gestern sollte der Leichnam in Pilsen obduziert werden. Das Ergebnis wird anschließend im Zentrum für deutsch-tschechische Zusammenarbeit von Polizei und Zoll übersetzt. Nach AZ-Informationen waren an dem Toten zunächst keine äußerlichen Verletzungen zu erkennen.
Metzgermeister Max S. war am vergangenen Samstag zum letzten Mal lebend gesehen worden. Er hatte auf dem Pfingstmarkt in Bad Kötzting seine gebratenen Hendl verkauft, danach traf er noch einen Geschäftspartner in Furth im Wald. Nach diesem Treffen fuhr der 64-Jährige vermutlich über die nahe Grenze nach Tschechien.
Als er sich auch am nächsten Tag nicht nach Hause kam, meldete ihn seine Familie bei der Polizei als vermisst.
Die Polizei suchte tagelang intensiv nach dem Unternehmer, auch mit einem Hubschrauber. Zudem verständigten die Beamten ihre Kollegen in Tschechien.
Am Mittwoch schließlich wurde der Wagen von Max S. entdeckt. Er stand etwas abseits in einem Wald bei Ceska Kubice, das wiederum rund acht Kilometer von Furth im Wald entfernt ist. Neben dem Passat lag die Leiche des Metzgers. Die Gegend ist bei deutschen Touristen wegen ihrer Vietnamesenmärkte, Spielhallen und Bordellen beliebt.
Max S. hinterlässt seine Frau und drei Kinder.
