Vermeintlicher Reizgasangriff: Es war eine Nebelmaschine
WEIDEN - Der vermeintliche Anschlag mit Reizgas auf einer Party im oberpfälzischen Weiden hat sich nun offenbar als technischer Defekt entpuppt. Die Polizei hat eine Nebelmaschine sichergestellt, die in einer Kellerbar stand.
Die Atemwegbeschwerden von mehr als zwei Dutzend Besuchern einer Diskothek im oberpfälzischen Weiden sind möglicherweise von einer Nebelmaschine verursacht worden. Das hätten erste Untersuchungen einer Sonderkommission ergeben, teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz am Sonntag in Regensburg mit.
Die in einer Kellerbar aufgestellte Nebelmaschine sei sichergestellt worden. Anders als zunächst angenommen gebe es bislang keine Hinweise auf eine Reizgas-Attacke eines Discobesuchers. Jedenfalls habe keiner der vernommenen Besucher entsprechende Beobachtungen gemacht. Insgesamt hatten 29 Discobesucher über Atembeschwerden und Übelkeit geklagt.
Im August hatten drei 22 und 26 Jahre alte Männer durch Anschläge mit Tränengasgranaten mehr als 30 Menschen in Mainburg (Landkreis Kelheim) und Au in der Hallertau (Landkreis Freising) verletzt.
Nach ihrer Festnahme hatten die Männer zugegeben, am 9. August eine Granate in eine Diskothek in Mainburg geworfen zu haben. Zuvor hatten sie bereits zwei Gasgranaten in Au gezündet. Die Polizei kam dem Trio durch die Videoüberwachungsanlage des Restaurants in Au, gegen dessen Wand eine der Granaten geworfen wurde, und Hinweise aus der Bevölkerung auf die Spur. Als Motiv wird Geltungsbedürfnis des 26 Jahre alten Hauptbeschuldigten angenommen.
Gegen die drei Männer wurden Haftbefehle wegen gefährlicher Körperverletzung in mehr als 30 Fällen erlassen. Nach dem neuen Täter aus Weiden wird gefahndet.
dpa