Verletzter Polizist hat Klinik verlassen
Der Beamte (43), der von einem Räuber († 49) getroffen worden ist, darf wieder nach Hause
Geltendorf/Landsberg - Riesige Blutergüsse zeugen noch von den Schüssen. Die gesamte Bauchregion des 43-Jährigen ist blau. Trotzdem: „Er hatte Glück, Glück, Glück!“, formuliert es ein Kollege. Hätte der Polizist bei dem Einsatz in Geltendorf keine Schutzweste getragen, wären er jetzt wohl tot - wie der Serienräuber, der die Schießerei begonnen hatte.
Am Dienstag wurde der Polizeihauptmeister, der am Samstag im Wald am Bahnhof Geltendorf bei einer Kontrolle niedergeschossen wurde, aus der Klinik entlassen. Er wird sich nun erst einmal zuhause von den dramatischen Ereignissen erholten.
Wie berichtet, wollte der 43-Jährige mit einem 19-jährigen Polizeipraktikanten am vergangenen Samstag im Wald beim Bahnhof in Geltendorf ein verdächtiges Fahrzeug kontrollieren. Als sich die Polizisten dem kleinen Mitsubishi mit vermeintlichem Bundeswehrkennzeichen, Feldjäger-Aufschrift und Blaulicht näherten, fing der Fahrer sofort an zu schießen. Die Polizisten schossen zurück. Am Ende war der Angreifer tot, der 43-jährige Polizist verletzt.
Später stellte sich heraus, dass es sich bei dem Mitsubishi-Fahrer um einen seit Jahren gesuchten Serienräuber handelte. Die Polizei hatte den stets maskierten und bewaffneten Täter "Waldläufer" genannt, da er nach den meisten seiner - insgesamt acht - Raubüberfällen in den Wald flüchtete.
Inzwischen werden immer mehr Details über den 49-jährigen Jürgen P. aus Türkenfeld bekannt. Bislang war der Mann, der einst als Finanzbuchhalter gearbeitet hatte, polizeilich nie in Erscheinung getreten. Da er Mitglied im Schützenverein war, besaß er auch eine Waffenbesitzkarte: für einen Revolver. Diese Waffe hatte er am Samstag aber nicht dabei – sie war sicher versperrt in einem Waffenschrank. Dafür hatte Jürgen P. zur Tatzeit mehrere scharfe Revolver, andere Waffen und Munition bei sich – während der Schießerei trug er sie allesamt am Körper beziehungsweise in der Hand.