Verletzte, Tote, Blechschaden: Unfälle in Bayern

Offenbach - Der Wintereinbruch in Teilen Bayerns hat am Wochenende zu zahlreichen Verkehrsunfällen geführt. Dabei wurde ein Mensch getötet, es gab mehrere Verletzte. Bei plötzlich einsetzendem Eisregen waren am Samstagabend auf der Autobahn 93 im Landkreis Kelheim acht Fahrzeuge ineinander gefahren, wie die Polizei mitteilte. Ein 76-jähriger Beifahrer kam ums Leben, fünf weitere Menschen wurden verletzt.
Durch starke Schnee- und Graupelschauer bildete sich am Samstag auf den Autobahnen 95 und 952 stellenweise eine geschlossene Schneedecke auf der Fahrbahn, wie die Polizei mitteilte. Da viele Autofahrer noch mit Sommerreifen unterwegs waren und ihre Geschwindigkeit nicht der Witterung anpassten, kam es zu zahlreichen Unfällen mit mehreren teils Schwerverletzten.
Auf der Autobahn 70 im Landkreis Bamberg verwandelte am Samstag ein Hagelschauer die Straße auf 300 Metern in eine spiegelglatte Rutschfläche. Ein 26-jähriger Autofahrer geriet dadurch ins Schleudern, fuhr gegen einen Sattelzug und kam quer zur Fahrbahn zum Stehen. Zwei Autofahrer konnten nicht mehr rechtzeitig bremsen und kollidierten miteinander und mit dem Unfallwagen. Dabei wurden zwei Menschen leicht verletzt. Auf der Gegenfahrbahn kam ebenfalls ein Auto von der Straße ab. Der Fahrer blieb unverletzt.
Zwei Tote bei Unfall am Autobahndreieck Hochfranken
Trogen/Bayreuth (dpa/lby) – Zwei Menschen sind bei einem Unfall in der Nacht zum Sonntag auf der A93 am Autobahndreieck Hochfranken ums Leben gekommen. Drei weitere wurden nach Angaben der Polizei in Bayreuth schwer verletzt. Ein 27 Jahre alter Autofahrer hatte vermutlich nach einem Fahrfehler die Kontrolle über seinen Wagen verloren. Das mit fünf Männern besetzte Auto schleuderte in der Autobahnüberleitung zur A72 nahe Trogen (Landkreis Hof) von der Fahrbahn und überschlug sich. Dabei wurden zwei Mitfahrer des 27-Jährigen so schwer verletzt, dass sie noch am Unfallort starben. Die anderen drei wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Es entstand ein Schaden von rund 26 000 Euro.
13-Jähriger fährt Omas Auto zu Schrott
Coburg (dapd-bay). Ein 13-Jähriger hat am Samstag in Coburg mit dem Auto seiner Großmutter einen folgenschweren Unfall gebaut. Der Junge wurde dabei leicht verletzt, wie die Polizei mitteilte. Er hatte seiner Oma den Fahrzeugschlüssel geklaut und war mit einem Freund zu einer Spritztour aufgebrochen. Dabei fuhr er ungebremst gegen einen geparkten Transporter. Beide Fahrzeuge haben nur noch Schrottwert.
Elf Hobbyfußballer bei Verkehrsunfall schwer verletzt
Schwarzenfeld (dapd-bay). Beim Zusammenstoß zweier Fahrzeuge nach einem Fußballspiel in der Oberpfalz sind am Samstagabend insgesamt elf Fahrzeuginsassen schwer verletzt worden. Bei ihnen handelt es sich um Mitglieder einer Spielergemeinschaft aus dem Landkreis Cham, die sich nach einem Fußballspiel auf der Heimfahrt befanden, wie die Polizei in Regensburg mitteilte.
Am Abend war ein 21-Jähriger mit seinem Pkw auf der Kreisstraße SAD 22 von Schwarzenfeld in Richtung Asbach unterwegs. Im Pkw befanden sich noch vier Mitfahrer. Hinter diesem Fahrzeug fuhr ein 25-Jähriger mit einem Kleinbus, der mit insgesamt neun Personen besetzt war. Alle Insassen beider Fahrzeuge gehören der Fußballabteilung einer Spielergemeinschaft an. Als der 21-Jährige bemerkte, dass er eine Abzweigung verpasst hatte, wendete er sein Fahrzeug unvermittelt auf der Fahrbahn.
Der nachfolgende Fahrer stieß trotz eines Ausweich- und Bremsmanövers mit der Front des Busses gegen den wendenden Pkw. Bei dem Zusammenstoß wurden elf Fahrzeuginsassen, vier im Pkw und sieben im Kleinbus, schwer verletzt. Die Verletzten im Alter zwischen 16 und 25 Jahren wurden in mehrere Krankenhäuser eingeliefert.
Toter bei illegalem Straßenrennen
In Tittmoning (Kreis Traunstein) prallte in der Nacht zum Samstag ein 20-Jähriger mit seinem Auto gegen einen Baum. Das Fahrzeug fing Feuer, der Mann starb noch an der Unfallstelle. Ebenfalls im Auto verbrannt ist ein Mann, der mit seinem Fahrzeug bei Weilham (Kreis Traunstein) am Morgen gegen einen Baum gefahren war. In Fürstenfeldbruck prallte am Vorabend ein mit drei jungen Männern besetztes Fahrzeug gegen einen Baum. Es handelte sich dabei offenbar um ein illegales Straßenrennen. Der 18-jährige Fahrer erlitt tödliche Verletzungen.
90 Zentimeter Schnee auf der Zugspitze
Nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) in Offenbach sank die Schneefallgrenze in Bayern am Wochenende auf rund 1.000 Meter. In den Höhenlagen gingen teils kräftige Schneefälle nieder. Auf der Zugspitze wurden am Sonntagmorgen 90 Zentimeter Schnee gemessen, auf dem Wendelstein lagen 39 Zentimeter Schnee, und der Große Arber im Bayerischen Wald war von einer 18 Zentimeter dicken Schneeschicht bedeckt.
Für den Wintereinbruch war ein Sturmtief über Skandinavien verantwortlich, das kalte Luft nach Bayern lenkte und die Temperaturen in den Gipfellagen auf teils deutlich unter null Grad Celsius sinken ließ. Der Schnee bleibt jedoch nicht lange liegen: Von Nordwesten her zieht ein neues Tief heran, das deutlich mildere Temperaturen mitbringt. Die Schneefallgrenze steigt dadurch am Montag wieder auf 2.500 Meter. Einsetzender Dauerregen wird der weißen Pracht selbst in den höheren Alpen stark zusetzen.