Verlauf der Inntal-Trasse: So plant die Bahn

Der geplante Verlauf der neuen Inntal-Trasse steht fest: Die violette Route östlich des Flusses soll es werden. Ob es die Maßnahme braucht, bleibt aber weiter strittig.
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Die neue Inntal-Trasse soll die Schienen-Kapazitäten zum künftigen Brennerbasistunnel erhöhen. 60 Prozent der Schienen sollen untertunnelt werden. (Symbolbild)
Die neue Inntal-Trasse soll die Schienen-Kapazitäten zum künftigen Brennerbasistunnel erhöhen. 60 Prozent der Schienen sollen untertunnelt werden. (Symbolbild) © Matthias Balk/dpa/Archivbild

Bunte Waggons rollen durch eine grüne Voralpen-Landschaft, tauchen in Tunnel ein. Bis dieses Szenario aus einer Animation der Deutschen Bahn (DB) Wirklichkeit ist, werden noch zwei Jahrzehnte vergehen.

Fest steht aber nun, wo die Gleise durch das oberbayerische Inntal Richtung Brenner gebaut werden sollen: Der Zubringer zum künftigen Brenner-Basistunnel soll östlich von Rosenheim und Inn verlaufen, wie die Bahn mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und den Österreichischen Bundesbahnen am Dienstag mitteilte.

Inntal-Trasse soll zu 60 Prozent untertunnelt werden

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Die Bahn wählte aus zuletzt vier Varianten für einen möglichen Gleisverlauf die aufwendigste, aber auch die für Anwohner und Landschaft verträglichste. 60 Prozent der 54 Kilometer langen, in den Plänen lila gezeichneten Trasse sollen untertunnelt werden. Geplant sind drei Tunnel in der Länge von 13, 12,9 und 5,5 Kilometer. Das Projekt würde damit auf einen Schlag die beiden längsten Eisenbahntunnel Deutschlands realisieren.

Scheuer: "Europäisches Jahrhundertprojekt"

Scheuer sprach von einem sehr wichtigen Tag für ein "europäisches Jahrhundertprojekt". Es gehe darum, möglichst viele Güter von der Straße auf die Schiene zu bekommen. Ziel sei neben mehr Klimaschutz sowie einem besseren Nah- und Fernverkehr auch der maximale Schutz von Anwohnern und Natur.

Bayerns Bahnchef Klaus-Dieter Josel nannte das Ganze eine großen Meilenstein für das Projekt . Die gewählte Trasse sei die verträglichste Variante mit der größten Akzeptanz.

Im Inntal befürchten Bürgerinitiativen weitere Zerstörung der Natur

Die Autobahn soll ebenso unterquert werden wie der Inn im Süden. Damit seien Vorschläge aus der Region berücksichtigt, hieß es. Vertreter aus der Region sehen in der Entscheidung einen Schritt in die richtige Richtung, aber auch noch viel Verbesserungsbedarf. Ob ein Bedarf für den Neubau in Deutschland besteht, ist weiter strittig.

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Scheuer sagte, der Bundestag habe das Projekt 2016 als vordringlich in den Bedarfsplan Schiene aufgenommen. Damit sei der Ausbaubedarf für die Strecke gesetzlich verankert.

Etwa 2040 sollen erste Züge Richtung Basistunnel rollen

Zudem verwies Scheuer auf eine Szenarien-Studie für 2050. Es gebe somit "kein Vielleicht und kein Ob, sondern ein Wie". Die oberbayerische SPD-Europaabgeordnete Maria Noichl hingegen findet: "Ein sinnloser Raubbau an der ohnehin begrenzten Fläche in unserer Region ist weder weitsichtig noch enkeltauglich."

Das Ringen um den Brenner-Nordzulauf erhitzt seit Jahren die Gemüter im Raum Rosenheim. Im Inntal befürchtet man weitere Zerstörung und Verlärmung der ohnehin spärlich gewordenen Natur. 18 Bürgerinitiativen haben sich dort gebildet, die alle bereit sind, gegen eine Trassenplanung notfalls bis vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen.

Die Kosten des Vorhabens werden auf etwa sieben Milliarden Euro geschätzt. Bei der weiteren Vorplanung erarbeiten Ingenieure nun Details. Etwa 2040 sollen dann erste Züge Richtung Basistunnel rollen.

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