Verkehr und Wohnen: Münchner Spitzenkandidaten diskutieren

München wächst und wächst. Die Schattenseite des Booms: Volle Busse und Bahnen, überteuerte Wohnungen, viel Stau und kaum Parkplätze. Wie kriegt man das in den Griff? Darüber haben die Spitzenkandidaten für das Oberbürgermeisteramt diskutiert.
dpa |
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Katrin Habenschaden (l., Grüne), Dieter Reiter (M., SPD), OB von München, und Kristina Frank, (CSU). Foto: Sven Hoppe/dpa
dpa Katrin Habenschaden (l., Grüne), Dieter Reiter (M., SPD), OB von München, und Kristina Frank, (CSU). Foto: Sven Hoppe/dpa

München - Die Stadt München braucht dringend architektonische Höhepunkte - da sind sich Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und seine Herausforderinnen im Kommunalwahlkampf einig. "Ich habe überhaupt kein Problem mit Hochhäusern, wenn sie architektonisch gut gestaltet sind", sagte Reiter am Sonntag bei einer Podiumsdiskussion der "Süddeutschen Zeitung" in München, an der auch die Spitzenkandidatinnen Katrin Habenschaden von den Grünen und Kristina Frank von der CSU teilnahmen.

Stimmten Ort und Architektur, könnten diese Bauten auch höher als 100 Meter sein, meinte Habenschaden. Frank vertrat die Ansicht, München drohe durch einfallslose Bauten gesichtslos zu werden. Hochhäuser könnten ein wertvoller Baustein sein, um bei der Architektur anspruchsvoller zu denken.

Doch bei vielen anderen Themen waren die drei Spitzenkandidaten an diesem Sonntagvormittag auf der Bühne des Residenztheaters naturgemäß selten auf einer Linie. Am ehesten herrschte noch Einigkeit zwischen Reiter und Habenschaden, die sich auch gegenseitig mal zustimmten und applaudierten. Es waren keine überraschenden Dinge, die zur Sprache kamen: Verkehr, Wohnen und Umwelt. Themen, die den Münchnern besonders wichtig sind und bei denen Habenschaden und Frank der Münchner SPD, aber auch sich gegenseitig Versäumnisse vorwarfen.

"Die Zukunft in dieser Stadt heißt öffentlicher Nahverkehr und Radverkehr", erklärte Reiter. Deshalb müsse man den öffentlichen Nahverkehr verbessern, den Individualverkehr eindämmen und in zwei bis vier Jahren die Autos weitgehend aus der Altstadt verbannen. Gleichzeitig müsse man überlegen, wie man Anwohnern die Zufahrt zu ihren Häusern gewähren könne.

Auch Radler sollten mehr Platz bekommen. Bleibt nur die Frage, wo. Auf Fahrradspuren entlang großer Straßen, wie es SPD und Grüne wollen? Oder auf Seitenstraßen, wie es die CSU-Kandidatin vorschlug? Franks Forderung, den Nahverkehr in der Altstadt kostenlos anzubieten, wies Reiter zurück. Bevor man über Vergünstigungen nachdenke, müsse erst mal das System leistungsfähig sein, sagte er angesichts der Pendlermassen, die sich täglich in Bussen, U-Bahnen und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln drängen.

Ein weiteres drängendes Thema: Der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in der Stadt. Hier wünsche sie sich schärfere Instrumente, sagte Habenschaden, etwa eine Ausweitung der Erhaltungssatzung auf ganz München. Die Satzung ermöglicht es der Stadt, in manchen Vierteln unter bestimmten Voraussetzungen beim Verkauf von Immobilien ein Vorkaufsrecht auszuüben. Auch Neubauten seien ein wichtiger Baustein, um geförderte Wohnungen zu errichten. Kritik übte Habenschaden vor allem an der CSU. Bei den großen Neubauvorhaben - etwa im Nordosten der Stadt - sei die Partei erst mitgegangen, dann aber umgefallen.

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