Verirrt: Demenzkranker erfriert in Bayern

Seit Tagen hat der Winter Bayern fest im Griff. Nun ist in Oberbayern ein Demenzkranker gestorben, der Mann hatte sich im Freien verirrt. Auch auf glatten Straßen im Freistaat waren Todesopfer zu beklagen.
von  dpa
Der Mann erfror in unmittelbarer Nähe seiner Unterkunft.
Der Mann erfror in unmittelbarer Nähe seiner Unterkunft. © Sigi Müller

Buchbach - Tragischer Kältetod in Oberbayern: Ein demenzkranker Heimbewohner hat sich bei Eiseskälte in Buchbach (Landkreis Mühldorf am Inn) verirrt und ist in unmittelbarer Nähe seiner Unterkunft erfroren. Zu tödlichen Zwischenfällen kam es auch auf Bayern Straßen: Auf spiegelglatten Straßen kamen im Freistaat mindestens drei Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Am Freitag erwarten die Meteorologen im Freistaat erneut viel Schnee sowie Sturmböen.

Nach Angaben der Polizei vom Donnerstag war der 83-Jährige am Mittwochmorgen vom Personal als vermisst gemeldet worden. Sofort wurde eine Suchaktion eingeleitet, an der neben mehreren Polizeistreifen und Diensthunden auch Feuerwehrleute beteiligt waren. Doch noch ehe ein Polizeihubschrauber eintraf, fanden Helfer den Vermissten auf einem benachbarten Firmengelände hinter einer schlecht einsehbaren Hecke. Nach den bisherigen Ermittlungen erfror der Mann in der winterlichen Kälte.

Holzkirchen: Kälte-Noteinsatz in Flüchtlingsunterkunft

Vor allem im Norden Unterfrankens hatten Verkehrsteilnehmer in der Nacht und am frühen Donnerstag mit gefährlichem Glatteis zu kämpfen, zwei Menschen starben dort bei Unfällen. In der Oberpfalz starb eine Fußgängerin, nachdem ein Auto beim Überholen auf schneeglatter Fahrbahn ins Schleudern gekommen und auf den Gehweg geraten war.

21-Jähriger überfährt Frau

Zu dem tragischen Unglück im oberpfälzischen Maxhütte-Haidhof (Landkreis Schwandorf) kam es, als am Donnerstag ein 21-Jähriger beim Überholen auf der schneebedeckten Fahrbahn die Kontrolle über das Fahrzeug verlor. Der Wagen geriet laut Polizei auf den Gehweg und erfasste die 67-Jährige derart schwer, dass sie wenig später im Rettungswagen starb. Gegen den 21-Jährigen wird nun wegen fahrlässiger Tötung ermittelt.

Seit Mittwochabend hatte Blitzeis vor allem in den unterfränkischen Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld für gefährliche Straßenverhältnisse gesorgt. In Wartmannsroth (Landkreis Bad Kissingen) geriet ein 58 Jahre alter Mann mit seinem Wagen ins Schleudern, prallte gegen einen Baum und starb wenig später im Krankenhaus.

Auf der Autobahn 71 bei Mellrichstadt (Landkreis Rhön-Grabfeld) verunglückte ein Lkw-Fahrer tödlich. Er war von der Zugmaschine seines Lastwagens eingeklemmt worden, als diese auf glatter Straße umkippte, sagte ein Polizeisprecher. Auch in Mittelfranken kam zu Unfällen auf glatten Straßen.

Heftige Schneefälle ab Freitag

Teils heftige Schneefälle erwarten die Wetter-Experten von der Nacht zum Freitag an. Dann soll die Schneefallgrenze vereinzelt wieder auf bis zu 400 Metern absinken. Zugleich seien vielerorts schwere Sturmböen zu erwarten, im Bergland könne es auch orkanartige Böen geben, hieß es beim Deutschen Wetterdienst weiter.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.