Vergiftete Pralinen und Verleumdungen: Nachbarschaftsfehde in der Idylle

Schüsse, vergiftete Pralinen und Verleumdungen - wer steckt hinter den Attacken auf die Familie S. in Albaching? Die Polizei hat eine Belohnung ausgeschrieben.
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Das Haus der Familie S. in Albaching: Die Idylle wird von einer Nachbarschaftsfehde getrübt.
Josef Reisner Das Haus der Familie S. in Albaching: Die Idylle wird von einer Nachbarschaftsfehde getrübt.

ROSENHEIM - Schüsse, vergiftete Pralinen und Verleumdungen - wer steckt hinter den Attacken auf die Familie S. in Albaching? Die Polizei hat eine Belohnung ausgeschrieben.

Eine mysteriöse Nachbarschaftsfehde hält die kleine Gemeinde Albaching bei Rosenheim in Atem. Opfer ist die Familie eines Finanzberater. Das Haus von Fritz S. wurde beschossen, seine Frau Sylvia mit vergifteten Pralinen beschenkt und er selbst wurde in anonymen Botschaften als Kinderschänder verunglimpft. Seit über einem Jahr terrorisiert der Unbekannte die Familie. Für Hinweise auf den Täter sind inzwischen 3000 Euro Belohnung ausgesetzt.

Wie ein Schatten verfolgt der Täter die Albachinger Familie. Er schrieb Fritz S. einen Brief, in dem er minutiös auflistete, wie der Tagesablauf des zweifachen Familienvaters aussieht. „Das ist Psychoterror“, sagen Freunde im Ort.

Fritz S. gilt als seriöser Geschäftsmann. Was hinter den Attacken steckt, ist unklar. Einige spekulieren, dass möglicherweise ein Klienten des Finanzberaters, der viel Geld in der Wirtschaftskrise verloren hat, dahinter steckt. „Wir überprüfen auch das geschäftliche Umfeld“, erklärte ein Polizeisprecher, „einen konkreten Verdächtigen haben wir noch nicht.“ Der Terror gegen Familie S. begann etwa vor einem Jahr. Im vergangenen November warf der Unbekannte vergiftete Pralinen in den Briefkasten des Einfamilienhauses am Ortsrand von Albaching. Arglos kostete Sylvia S. von den Süßigkeiten. Wenig später brach sie zusammen und kam auf die Intensivstation eines Krankenhauses.

Es folgten bitterböse Schmähbriefe, die in dem Dorf anonym verteilt wurden beziehungsweise am Ortsschild angeschlagen wurde. Darin wird Fritz S. als Kinderschänder bezeichnet. Bösartige Unterstellungen, die den Ruf der Familie ruinieren sollen. Im Oktober eskalierte der Terror weiter. Am Abend des 12. Oktober schoss jemand auf das Haus von Fritz S. (AZ berichtete). Eine Woche später wurde das Einfamilienhaus erneut beschossen. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. „Die Waffe war definitiv kein Luftgewehr“, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Süd in Rosenheim. Bei den Anschlägen hätte es demnach auch Verletzte oder sogar Tote geben können.

3000 Euro Belohnung

Im Ort rätselt man, wer hinter den Anschlägen stecken könnte. Fremde würden in dem kleinen Ort sofort auffallen, deshalb glauben manche, dass der Täter aus der Gegend stammt. Das LKA setzt 2000 Euro Belohnung für Hinweise aus, ein Privatmann hat nochmals 1000 Euro draufgelegt 08031/200-0.

hbs, rah

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