Verena will den Hattrick
NÜRNBERG - Olympia vor Augen - Lokalmatadorin Verena Sailer von LAC Quelle: Cover-Girl und Aushängeschild der deutschen Leichtathletik-Meisterschaften am Wochenende in Nürnberg
Einen Tag vor Beginn der Deutschen Leichtathletik–Meisterschaften in Nürnberg begeben sich auch die regionalen Sportler in Startposition. Allen voran Verena Sailer. Die 100-m Sprinterin will mit dem Sieg vor heimischer Kulisse zum einen den Titel-Hattrick perfekt machen – bereits 2006 und 2007 stand sie auf dem Treppchen ganz oben – und sich zum anderen einen Einzel-Startplatz für Peking sichern.
Sailer: „Ich möchte die Norm schaffen“, gibt sich das Cover-Girl, das die offiziellen Plakate ziert, kämpferisch. Die Olympia-Trauben hängen allerdings mit 11,23 und 11,25 Sekunden im Vergleich zu Verenas Jahresbestleistung von 11,36 Sekunden noch reichlich hoch.
Julia Hiller - die dritte im Bunde
Verenas Teamkollegin von der LAC Quelle Fürth, Anja Wurm, will für eine Überraschung sorgen. Die Zweite der Hallen-DM über 60 Meter, deren Freiluft-Bestzeit von 11,67 Sekunden sie auf Platz zehn der Jahres-Bestenliste bringt, will sich einen Platz in der olympischen 4x100 m–Staffel erlaufen, die sich aus den vier Endlauf-Schnellsten der DM zusammensetzt.
Als dritte im Bunde versucht sich Julia Hiller über 3000 Meter Hindernis. Dieser Wettbewerb wird in Peking zum ersten Mal olympisch sein. Die 21-Jährige will ihren Meistertitel aus dem letzten Jahr verteidigen, als sie die doppelt gestürzte Verena Dreier auf der Zielgeraden überholte. Bei einer Bestzeit von 9:42,72 fehlen der Medizinstudentin nur noch knapp drei Sekunden zum Olympia-Ticket.
Bundestrainer Jürgen Mallow ist mit dem Leistungsstand seiner Athleten „beinahe sehr zufrieden“, und auch die endgültige Absage von Diskus-Königin Franka Dietzsch beunruhigt ihn nicht. „Sie ist auf einem ordentlichen Weg“, berichtet Mallow über den Trainingsstand seiner Gold-Hoffnung, „aber sie braucht noch Zeit.“ Ein Start in Nürnberg käme für die Weltmeisterin von 2007 noch zu früh.
Auch Beckstein "freut sich auf die Titelkämpfe"
„Bei uns muss man nicht 90 Minuten darauf warten, dass ein Tor fällt“, lacht Mallow in Anbetracht der Vielzahl von spannenden Duellen um die letzten Fahrkarten nach Peking. „Allein bei den Stabhochspringern gibt es acht Kandidaten, die um drei Plätze kämpfen“, berichtet Mallow von seinem „Luxus-Problem“.
Und auch für die rund 17.000 Zuschauer, die sich bis jetzt ein Ticket gesichert haben, hat man sich einiges einfallen lassen: Erstmals wird die Abwurfgeschwindigkeit von Hammer und Diskus gemessen – und angezeigt, ebenso wie Kommentare der Athleten auf der Video-Wand. Auch Landesvater Günther Beckstein ist begeistert: „Ich freue mich, dass die Titelkämpfe in Nürnberg stattfinden und erwarte spannende Wettkämpfe.“ Maja Kolonic
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