Verdi ruft Bus- und U-Bahnfahrer erneut zu Warnstreiks auf

In den großen Städten Bayerns wird es für Pendler am Freitag erneut eng: Ein Teil des öffentlichen Personennahverkehrs wird durch Warnstreiks lahmgelegt. Für die Fahrgäste bedeutet dies volle Busse und Bahnen.
von  dpa
Eine Fahne von Verdi weht während einer Kundgebung.
Eine Fahne von Verdi weht während einer Kundgebung. © Ina Fassbender/dpa/Symbolbild

Mit gezielten Warnstreiks will die Gewerkschaft Verdi am Freitag den öffentlichen Nahverkehr in großen Teilen Bayerns erneut teilweise lahmlegen. In München werden die Busfahrer befristet die Arbeit niederlegen, in Nürnberg sollen Bus-, U-Bahn- und Tramfahrer in den befristeten Ausstand gehen, wie die Gewerkschaft am Donnerstag mitteilte. Auch in Augsburg, Regensburg und weiteren Städten soll es zu zeitweisen Ausständen kommen.

Bereits am Donnerstag hatte die Gewerkschaft ihrer Forderung nach mehr Lohn und besseren Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst mit einem Ausstand am Klinikum Nürnberg sowie weiteren kleineren Krankenhäusern Nachdruck verliehen. In einem der größten kommunalen Krankenhäuser Deutschlands in Nürnberg waren mehrere Hundert Bedienstete vor allem aus der Pflege stundenweise nicht zur Arbeit erschienen.

Operationen mussten verschoben werden, auf den Stationen wurde Wochenend-Betrieb gefahren. "Wir sind bemüht, die verschobenen Operationen schnell nachzuholen", sagte Schuh. Dies bedeute für die betroffenen Patienten eine gewaltige psychische Belastung. "Die Aussage, ein Streik soll nur den Arbeitgeber treffen, stimmt in diesem Fall nicht", sagte der Personalvorstand. Er zeigte sich zuversichtlich, dass ein neuer Tarifvertrag erreicht werden könne.

Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten von Bund und Kommunen 4,8 Prozent mehr Geld, mindestens aber 150 Euro. Mitte September war die zweite Verhandlungsrunde ohne Ergebnis geblieben. Zudem fordert ver.di für die Busfahrer privater Unternehmen eine deutliche Lohnsteigerung von 3,50 Euro pro Stunde.

Nicht bestreikt werden soll am Freitag der öffentliche Nahverkehr in den Städten Coburg, Aschaffenburg und Würzburg. In Coburg und Aschaffenburg war es bereits in der Vergangenheit zu tageweisen Ausständen kommen, in Würzburg gelten gesonderte Tarifbedingungen.

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