Verdammter Winter! Tote und Verletzte nach Schnee-Chaos
Umgeknickte Bäume legten den Verkehr in Nürnberg und Franken lahm.
NÜRNBERG Eisglätte und Schneematsch: Der Winter hat Bayerns Norden fest im Griff. Zwei Menschen starben am Dienstag auf Mittelfrankens Straßen, unzählige Bäume brachen unter der Schneelast zusammen – und legten den Bahnverkehr zwischen Schwandorf und Nürnberg teilweise lahm.
Immer wieder vertröstet wurden die Pendler gestern früh am Bahnhof „Hersbruck links d. Pegnitz“. Erst nach einer Stunde erfuhren sie, dass gar kein Zug fährt. Ersatzbusse? Infos? Fehlanzeige! „Nicht mal eine Durchsage, dass am Bahnhof rechts der Pegnitz der Bahnverkehr lief!“, schimpft Pendler Peter S., der mit zwei Stunden Verspätung im eigenen Pkw in Nürnberg ankam.
Auf der A 7 bei Bad Windsheim stellte sich ein Auto quer. Eine 19-Jährige fuhr in die Unfallstelle – tot.
In Bayreuth geriet ein Autofahrer auf schneeglatter Straße ins Schleudern und krachte frontal in den Wagen eines 71-Jährigen. Der starb.
Im oberpfälzischen Hahnbach rutschte ein Schulbus in den Graben. Drei Kinder erlitten leichte Verletzungen. Die übrigen 17 Insassen blieben unversehrt.
Auf der B2 bei Röttenbach (Kreis Roth) kam eine 29-Jährige beim Überholen ins Schleudern und prallte gegen den neben ihr fahrenden Lkw. Der rutschte nach rechts von der Fahrbahn.
Von der Feuerwehr aus seinem Renault befreit werden musste ein Mann, der auf glatter Straße an der Nürnberger Jansenbrücke gegen einen Ampelmast gekracht war.
Die Polizei zählte in der Oberpfalz 350 Zwischenfälle durch umgestürzte Bäume. Mehrere Straßen, darunter die Strecke Amberg-Weiden, mussten gesperrt werden. Vielerorts war die Stromversorgung unterbrochen.
Zwei Menschen erforen vor ihren Häusern
„Du warst die Sonne und wirst uns unendlich fehlen“ – mit diesen Worten verabschieden sich die Angehörigen von Oswald L., Bäckermeister in Windischeschenbach (Kreis Neustadt/Waldnaab). Der 68-Jährige wurde Opfer des harten Winters: Er erfror auf seiner Terrasse, vermutlich als er nachts zurück in sein Haus wollte und stürzte.
Nicht das einzige Opfer im Landkreis, das die eisigen Temperaturen forderte. Eine 85-Jährige überlebte eine Herzattacke auf einem Einödhof bei Kirchenthumbach nicht. Ihre Tochter hatte noch am Abend nach ihr gesehen, die Enkelin fand sie morgens tot vor dem Haus. Sie hatte einen Herzanfall erlitten, konnte sich nicht mehr ins Haus retten. au