VDV-Vizepräsident Ramelow: "Spieler haben Existenzängste"
München - Die Coronavirus-Krise sorgt für Fußballer unterhalb der beiden Bundesligen für große Unsicherheit und Sorge. Das sagte Ex-Profi Carsten Ramelow als Vizepräsident der Spielergewerkschaft VDV der "Augsburger Allgemeinen" (Freitag). Anders als hoch bezahlte Profis seien viele Dritt- und Viertligaakteure "finanziell nicht so gut aufgestellt. Manche von ihnen verdienen vielleicht 2000 oder 2500 Euro brutto im Monat. Diese Spieler haben Existenzängste und machen sich Gedanken, wie es weitergeht und was Kurzarbeit für sie bedeuten würde." Einige Vereine haben bereits Kurzarbeit angemeldet.
Der 46-jährige Ramelow berichtete, dass die Nachfragen von Spielern beim VDV wegen der Folgen der Pandemie und der Fußball-Zwangspause zugenommen haben. Die Stimmung sei "sehr angespannt, wie überall".
Um die Saison und hohe Zahlungen aus den TV-Verträgen noch zu retten, erwägen die deutschen Ligen Partien ohne Zuschauer, bei denen eine Infektionsgefahr kleiner ist als bei vollen Rängen. Diese Pläne befürwortet nach Einschätzung von Ramelow das Gros der Spieler. "Mein Eindruck ist, dass der Großteil die Saison zu Ende bringen will – auch mit Geisterspielen", sagte der frühere Leverkusener Bundesligaprofi, Nationalspieler und Vize-Weltmeister von 2002.
Der VDV hat nach eigenen Angaben mehr als 1400 Mitglieder.
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