Vater soll Baby totgeprügelt haben: Mordangeklagter schweigt

Kempten (dpa/lby) - Zu Beginn eines Mordprozesses um den Tod eines acht Monate alten Buben hat der Vater zu den Prügelvorwürfen geschwiegen. Der 22-Jährige muss sich seit Donnerstag vor dem Landgericht Kempten verantworten, weil er seinen Sohn zu Tode misshandelt haben soll.
von  dpa
Ein Polizeiauto steht vor dem Land- und Amtsgericht in Kempten. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archivbild
Ein Polizeiauto steht vor dem Land- und Amtsgericht in Kempten. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Archivbild © dpa

Kempten (dpa/lby) - Zu Beginn eines Mordprozesses um den Tod eines acht Monate alten Buben hat der Vater zu den Prügelvorwürfen geschwiegen. Der 22-Jährige muss sich seit Donnerstag vor dem Landgericht Kempten verantworten, weil er seinen Sohn zu Tode misshandelt haben soll. Der Mann soll den Säugling so heftig geschüttelt und geschlagen haben, dass der kleine Junge nach zwei Tagen starb.

Verteidiger Werner Hamm sagte in dem Verfahren, dass er seinem Mandanten geraten habe, sich vor Gericht nicht zu äußern. Der Anwalt begründete dies damit, dass die Staatsanwaltschaft den jungen Vater wegen Mordes angeklagt habe. Üblicherweise werde ein solcher Sachverhalt nur als Totschlag gewertet, meinte er.

Den Ermittlungen zufolge hatte der Vater im August 2018 in Kaufbeuren auf das Kind aufgepasst, als die Mutter beim Sport und dann bei einer Freundin war. Die Frau hatte sich kurz zuvor von dem Mann getrennt. Um sich an seiner Ex-Partnerin zu rächen, soll der Mann dann das Baby brutal misshandelt haben, heißt es in der Anklage.

Er soll sein Kind gegen Gegenstände geschlagen und mit der Faust ins Gesicht geprügelt haben. Nach Angaben eines Gerichtssprechers hatte der Vater bei der Kripo zu den Vorwürfen gesagt, dass er den Säugling lediglich fest gedrückt und ins Bett geworfen habe.

Für den Prozess sind drei Verhandlungstage vorgesehen. Am Mittwoch kommender Woche könnte das Urteil verkündet werden.

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