USA drohen mit Truppenabzug: Bayern betont Freundschaft
München/Berlin (dpa/lby) - Nach den erneuten Drohungen der USA mit einem Teilabzug ihrer Truppen aus Deutschland hat die Bayerische Staatsregierung demonstrativ ihre Freundschaft mit den Nordamerikanern betont. "Die amerikanischen Soldaten leben gerne in Bayern und sind uns gute Freunde und Partner", sagte ein Sprecher der Staatskanzlei am Freitag in München. Bayern vertraue auf die geltenden Zusagen aus den USA, "die ja sogar eine Aufstockung ins Auge fassen", ergänzte der Sprecher. Der Staatskanzlei lägen derzeit keine anderen Informationen vor.
Im oberpfälzischen Grafenwöhr befindet sich ein riesiger Truppenübungsplatz der US-Streitkräfte. Es ist der viertgrößte Truppenübungsplatz Europas. Dort wird mit scharfer Munition geschossen. Auf dem Gelände ist Platz für rund 4000 Soldaten.
Kurz vor den geplanten Europa-Reisen von US-Präsident Donald Trump hatten die USA ihre Drohungen mit einem Teilabzug ihrer Truppen aus Deutschland verschärft. "Es ist wirklich beleidigend zu erwarten, dass der US-Steuerzahler weiter mehr als 50 000 Amerikaner in Deutschland bezahlt, aber die Deutschen ihren Handelsüberschuss für heimische Zwecke verwenden", sagte der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, der Deutschen Presse-Agentur.
Trump wird bei seiner Europa-Visite auch Polen besuchen. Das Land wünscht sich, dass amerikanische Truppen von Deutschland nach Polen verlegt werden. Trump hatte dies im Juni bei einem Besuch des polnischen Präsidenten Andrzej Duda in Washington ins Spiel gebracht. Deutschland ist mit 35 000 Soldaten das Land mit den meisten US-Truppen in Europa.
- Themen:
- Donald Trump
- Präsidenten der USA