US-Fahnder im Starnberger See
Nach 63 Jahren: Zwei amerikanische Familien wollen vermisste Piloten endlich finden. Deswegen kommen US-Spezialisten nach Bayern. Für die Suchaktion wurde extra ein Katamaran gebaut.
STARNBERG Sie suchen nach vermissten Angehörigen – seit 63 Jahren. Jetzt scheinen zwei amerikanische Familien zu wissen, wo die Männer, beide Piloten im Zweiten Weltkrieg, zu Tode kamen. Einer soll mit seinem Flugzeug in den Starnberger See, der andere in den Ammersee abgestürzt sein. Jetzt fahnden US-Experten unter Wasser in Bayern.
Zum ersten Mal überhaupt wird das Unternehmen Underwater Admiralty Sciences (UAS) in Deutschland aktiv. Spezielle Unterwasserkameras und Sonargeräte wurden eigens aus den Vereinigten Staaten eingeflogen. Für die Suchaktion ließ die Firma extra einen acht Meter langen Katamaran in Bayern bauen. Dieser wird aus drei Teilen am Starnberger See zusammengesetzt und bei den Pionieren in Percha vom Stapel laufen. Die für heute geplante Aktion wurde „wegen des Wetters“ jedoch vorerst verschoben, wie der frühere Luftwaffen-Oberst Wilhelm Göbel bestätigte. Er begleitet die Suchaktion maßgeblich. Nach seinen Angaben haben die amerikanischen Hinterbliebenen eine Veteranen-Stiftung in den USA eingeschaltet, die das Unternehmen UAS mit der Mission in Bayern beauftragt hat und wohl auch die Kosten übernehmen soll.
Experten hoffen auf noch mehr Funde
Ab November wird zunächst der Starnberger See von Nord nach Süd systematisch abgesucht, anschließend der Ammersee. Die gesuchten Flugzeug-Wracks könnten dann im kommenden Jahr geborgen werden.
Aber nicht nur sie: Experten vermuten eine hohe Dunkelziffer an Waffen, Bomben oder Torpedos auf dem Grund der Seen. Erst vor kurzem wurde ein scharfer Torpedo vor Niederpöcking gesprengt. bb
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