Unwetter: Bayern säuft ab
Gewitter und anhaltender Regen haben vor allem im Großraum München zu zahlreichen Überschwemmungen geführt. Die Feuerwehr musste hunderte überflutete Keller auspumpen. Auch mehrere Unterführungen im Stadtgebiet liefen voll Wasser.
München - Stundenlange Regenfälle nach einem Gewitter haben am Donnerstag zahlreiche Straßen und Tunnel in Bayern überflutet. Besonders betroffen war der Süden Bayerns rund um München. Allein in der Landeshauptstadt mussten Polizei und Feuerwehr in den Morgenstunden mehr als 170 mal ausrücken, um voll gelaufene Keller und Tiefgaragen auszupumpen.
Im Untergeschoss eines Münchner Einkaufszentrums stand das Wasser meterhoch, wie die Polizei Oberbayern berichtete. 20 Geschäfte blieben dort wegen der Überschwemmungen geschlossen. Auch aus einem Hotel in der Innenstadt und dem Münchner Stadtmuseum musste die Feuerwehr Wasser aus dem Keller pumpen. Im Berufsverkehr kam es durch überflutete Straßen zu Staus.
Menschen wurden bei dem Unwetter nicht verletzt. Das Gewitter mit Blitzen und ohrenbetäubendem Donner hatte gegen fünf Uhr morgens viele Menschen in München aus dem Schlaf gerissen und massive Regenfälle nach sich gezogen. Zeitweise fielen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes 52 Liter Regen pro Stunde.
Stark betroffen waren neben München auch die nahe gelegenen Landkreise Starnberg, Weilheim-Schongau und Ebersberg. In zahlreichen Häusern liefen Keller voll. Teils wurden die Bewohner in der Nacht von der Feuerwehr aus den Betten geklingelt, um ihre Keller aufzusperren, damit die Räume leergepumpt werden konnten.
In Poing wurde eine Unterführung unter einer S-Bahnlinie überflutet. Im Allgäu überschwemmte der Starkregen nach Angaben der Polizei in Kempten einige Wiesen und Felder. Vereinzelt sei das Wasser auch dort in Keller gelaufen und habe sich in Unterführungen gestaut. Auch in der Oberpfalz musste die Feuerwehr mehrere Keller auspumpen, die nach starkem Regen überschwemmt wurden.
Niederbayern und Franken blieben hingegen nach Angaben der Polizei weitgehend verschont. In den von Überschwemmungen betroffenen Regionen waren hunderte Feuerwehrleute den ganzen Tag über mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Besonders in dem Münchner Einkaufszentrum im Stadtteil Pasing, das erst im Frühjahr eröffnet worden war, richteten die Wassermassen hohen Schaden an.
Die genaue Höhe konnten die Betreiber zunächst nicht beziffern. „Wir legen jetzt erstmal alles trocken, dann können wir den Schaden bestimmen“, wie Olaf Deistler vom Management des Einkaufszentrums berichtete. In Laugna (Landkreis Dillingen) war bereits am Mittwochnachmittag nach einem Blitzeinschlag eine Feldscheune in Brand geraten. Nach Angaben der Polizei in Augsburg brannten das Gebäude und ein darin abgestellter Traktor völlig ab.