Unterricht unter Segeln und am Karibikstrand

Das schwimmende Klassenzimmer der Uni Erlangen hat bereits den Atlantik überquert.
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Unter vollen Segeln überquerte die „Regina Maris“ den Atlantik. Nun kreuzen die Teilnehmer der Pädagogik-Reise in der Karibik.
Wikimedia 2 Unter vollen Segeln überquerte die „Regina Maris“ den Atlantik. Nun kreuzen die Teilnehmer der Pädagogik-Reise in der Karibik.
Die Mützen, die sie bei der Abfahrt in den Niederlanden trugen, haben die segelnden Schüler inzwischen in ihren Seesäcken verstaut.
Kolb 2 Die Mützen, die sie bei der Abfahrt in den Niederlanden trugen, haben die segelnden Schüler inzwischen in ihren Seesäcken verstaut.

Das schwimmende Klassenzimmer der Uni Erlangen hat bereits den Atlantik überquert.

FORT-DE-FRANCE/ ERLANGEN Definitiv keine weiße Weihnacht wird es für 30 bayerische Schüler geben, die derzeit ihr Klassenzimmer gegen ein Segelschiff getauscht haben. Die Zehntklässler, die als Teilnehmer eines Projekts der Universität Erlangen-Nürnberg 183 Tage lang auf dem Dreimaster „Regina Maris“ leben, wollen über die Feiertage vor der Karibikinsel Martinique ankern.

„Die Sonne scheint und es ist heiß“, sagt Rena Frank (15) aus Erlangen am Satellitentelefon. Tagsüber sei es in Fort-de-France, Hauptstadt des französischen Übersee-Départements, derzeit 28 Grad warm. Bei ihrem Mitschüler Kaspar Zollner aus München will am weißen Sandstrand keine echte Weihnachtsstimmung aufkommen: „Daran könnten auch Plastiktannen und Lichterketten nichts ändern.“ Er vermisse den Schnee, räumte der 15-Jährige ein. „Denn eigentlich würde ich jetzt gerne mit meiner Familie Ski fahren.“ Doch trotz aller Sehnsucht nach der bayerischen Heimat: „Die Glücksgefühle überwiegen“, sagte er. Der Alltag an Bord sorge immer wieder für Ablenkung, und so sei es auch während der dreiwöchigen Atlantiküberquerung nicht langweilig geworden.

Adventskalender an Bord

Bei der Fahrt in die Karibik hatten sich Pott- und Finnwale gezeigt, so Rena Frank. Und einmal sei sogar eine Gruppe von etwa 350 Delfinen gesichtet worden. „Da waren alle auf dem Schiff wie elektrisiert und haben alles stehen und liegen gelassen.“

Die Zehntklässler mussten während der Atlantiküberquerung aber auch die Schulbank drücken. Alle zwei Tage steht vierstündiger Unterricht in insgesamt neun Fächern an. „Wir haben jetzt unseren ersten Deutschaufsatz an Bord geschrieben, und der wird auch benotet“, sagt Rena Frank. Zudem müssen die Schüler Referate vorbereiten, etwa über Christoph Kolumbus, Delfine oder die Karibik-Sprache Kreolisch.

Lässig äußert sich die Erlangerin zum Thema Heimweh in der Weihnachtszeit. „Och, ich denke, Weihnachten in der Karibik wird mal etwas Neues.“ An Bord gebe es einen Adventskalender, und die Mannschaft backe gemeinsam Plätzchen. Außerdem seien Christbaumkugeln an Bord. Zum Weihnachtsfest sollen damit Palmwedel geschmückt werden, wie sie sagte. Michael Kieffer

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