Unsere U 3 fährt bald bis ins Fürther Land
OB Maly ist „zuversichtlich“, was die Finanzierung angeht. Die Grünen befürchten neues „Betteln gehen“ beim Freistaat.
NÜRNBERG Allen Kinderkrankheiten zum Trotz: Sie rollt und rollt – und bald weit hinein ins Fürther Land: unsere neue U3. OB Ulrich Maly erteilte gestern im Stadtrat den grünen und linken Bedenkenträgern eine Absage – und ist „zuversichtlich“, was den Ausbau der führerlosen Linie nach Südwesten angeht: Obwohl die endgültigen Zuschuss-Entscheidungen ausstehen, spricht der OB von „positiven Kosten-/Nutzen-Faktoren“.
„Der Ausbau der U3 kann nicht gesetzt sein“, monierte Christine Seer, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Stadtrats-Grünen: Schließlich sei „die Schlüsselfrage nicht geklärt“: die der Finanzierung. „Wieviel Zuschüsse gibt’s von Bund und Freistaat?“, wollte Seer wissen. Wenn nämlich der Bund nicht einspringt, blühe der Stadt wie beim Ausbau der U2 zum Flughafen das „Betteln gehen beim Freistaat“.
Baureferent Wolfgang Baumann konterte: „Die Zusagen für Zuschüsse bei Projekten innerhalb der Stadtgrenze waren immer klar.“ Freie Fahrt für die U3 also nach Gebersdorf und bis zum Nordwestring. Die Planungen darüber hinaus betreffen ohnehin nicht nur die Stadt Nürnberg, sondern auch den Landkreis Fürth und die jeweiligen Gemeinden, mit denen der OB bereits verhandelt.
Maly berief sich zudem auf die alte Finanzierungs-Prognose „80:20“, wobei 80 Prozent vom Bund, der Rest vom Freistaat getragen würden: „Das wird sich in dieser Größenordnung forsetzen.“
Für den Weiterbau der U3 zum Nordwest-Ring (ca. 72 Millionen Euro) und nach Gebersdorf (ca. 119 Millionen) rechnet die Stadt bis Herbst 2009 mit einem Bewilligungsbescheid der Zuschuss-Geber. Ob die Strecke außerhalb Nürnbergs bezuschusst werden kann, soll Ende 2008 feststehen.Steffen Windschall
- Themen:
- Ulrich Maly