„Uns fehlt das Quäntchen Glück“

Tiger-Trainer Brockmann will von einer Krise nichts wissen. Ein Verteidiger wird noch verpflichtet
von  Abendzeitung
„Wir werden ja nicht vorgeführt“: Trainer Andreas Brockmann bleibt trotz der wechselhaften Ergebnisse seiner Tiger-Meute zuversichtlich.
„Wir werden ja nicht vorgeführt“: Trainer Andreas Brockmann bleibt trotz der wechselhaften Ergebnisse seiner Tiger-Meute zuversichtlich. © bayernpress

Tiger-Trainer Brockmann will von einer Krise nichts wissen. Ein Verteidiger wird noch verpflichtet

NÜRNBERG Heimpleite gegen Berlin (2:5), am Sonntag bei den Krefeld Pinguinen 2:4 – das neue Jahr begann für die Thomas Sabo Ice Tigers, wie das alte geendet hat. Mit einem Dämpfer im Kampf um den direkten Playoff-Einzug. Von Krise will Trainer Andreas Brockmann aber nichts hören. Wäre auch übertrieben, und noch besteht kein Grund zur Panik. Mit Platz sechs (51 Punkte) liegen die Noris-Cracks weiter im Soll und es sind noch 20 Hauptrundenspiele zu absolvieren. Aber Vorsicht ist geboten, denn eines fehlt in letzter Zeit: Konstanz, folgt doch einem Sieg stets wieder der Rückschlag.

"Alle auf dem Eis haben nicht gut ausgesehen"

Aber woran liegt es? Lief es doch im ersten Saisondrittel mit zwischenzeitlicher Pole Position prächtig. „Es ist doch nicht so, dass wir bei Niederlagen vorgeführt werden“, sagt Brockmann, „manchmal fehlt uns bei Spielen, die wir im Herbst noch knapp gewonnen haben, jetzt auch das Quäntchen Glück.“

Nicht die einzige Trainer-Erkenntnis, Brockmann analysiert die Krefelder Pleite: „Es waren wieder die Kleinigkeiten“, so der Bandenchef. „Wir sind gut ins Spiel gestartet, haben das 1:0 vorgelegt. Dann beim 1:1-Ausgleich hat Patrick Ehelechner nicht so gut ausgesehen“. Was aber keine generelle Kritik am Tiger-Torhüter ist, denn Ehelechner verhinderte oft Schlimmeres.

Brockmann weiter: „Beim zweiten Gegentreffer haben wir die falsche Entscheidung getroffen. Es gab zwei Möglichkeiten für den Pass – links und rechts, aber er kam in die Mitte, zum Gegner. Und beim dritten Krefelder Tor war es ein individuelle Fehler.“ Wobei Brockmann da einschränkt, „dass nicht nur Björn Barta, sondern letztlich alle auf dem Eis nicht gut ausgesehen haben.“

Und: „Im zweiten Drittel hatten wir einige gute Chancen, aber machen halt das Tor zum 3:3 nicht“, trauert Brockmann dem möglichen Sieg nach. Erschwerend kam für die Tiger-Meute hinzu, dass nach dem Weggang von Martin Ancicka nach Regensburg und dem verletzungsbedingten Ausfall von Fredrik Eriksson (Bauchmuskelzerrung) nur noch fünf Verteidiger zur Verfügung standen. Und obendrein auch Stürmer Vitalij Aab mit Magen-Darmproblemen ausfiel und einige sich über den Jahreswechsel mit diversen Krankheiten plagten.

"Gute Abwehrspieler wachsen nicht auf Christbäumen"

„Keine Ausrede, aber Fakt“, stellt Brockmann klar. Wie lange Eriksson pausieren muss, wird sich erst diese Woche herausstellen. Am Mittwoch, beim Heimspiel gegen Hamburg (Arena, 19.30 Uhr), rechnet Brockmann jedenfalls nicht mit dem Schweden.

Ob Neu-Tiger Martin Walter die erhoffte Verstärkung wird – noch ist es fraglich bei der Schwere der Verletzung (Syndesmoseband- und Außenbandanriss). Das weiß auch Brockmann: „Gute Abwehrspieler wachsen halt nicht auf Christbäumen. Und nachdem uns einer abgesagt hat, war Martin unsere einzige Option. Aber er ist auf einem guten Weg, hat schon mittrainiert. Vielleicht klappt es bis Mitte Januar.“ Falls nicht, ist nach vier Wochen wieder Schluss für Walter. Und dann? „Wir werden definitiv noch einen ausländischen Verteidiger holen“, verrät Brockmann, „und da liegt der Fokus auf Robustheit und absolute Defensivstärke.“

Gegen Hamburg soll es auch ohne Neuzugang wieder besser werden, „denn wir kennen ja unsere Schwachstellen“, verspricht der Tiger-Coach. Und dass die Freezers mit dem 4:2 in München den ersten Sieg unter ihrem neuen Trainer Benoit Laporte gefeiert haben, kommt Brockmann „gerade recht.“ Denn jetzt sind die Tiger wieder dran. Michael Rupp

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