Uni-Forscher kämpft gegen Darmkrebs
Ein Erlanger Professor entwickelte ein neues Gerät zur Endoskopie – in Bayern ist es einzigartig.
ERLANGEN Er ist neuer Direktor der Medizinischen Klinik 1 an der Uni Erlangen. Und er hat ein klares Ziel vor Augen: Professor Markus F. Neurath (43) möchte Erlangen zur Nr.1 im Kampf gegen den tückischen Darmkrebs machen. Eine neue Therapiemethode soll ihm dabei helfen: Die so genannte „Endomikroskopie“. Sie macht den ärztlichen Blick in den Darm 1000 Mal genauer... Das dafür nötige 350.000 Euro teure Gerät hat Neurath mitentwickelt. Es ist einzigartig in Bayern.
„Bei Magen- und Darmspiegelungen kann diese Methode Patienten unter Umständen eine zweite Spiegelung ersparen. Wir können viele Befunde direkt in Magen oder Darm erheben“, erklärt der Professor, der bereits in den USA geforscht hat.
1000-fach genauerer Blick durchs Endoskop
Mit dem neuen Technik-Wunder, mit dem Darm, Magen und Speiseröhre untersucht werden können, ist erstmals schon während einer Spiegelung eine Mikroskopie der jeweilgen Schleimhaut möglich. Ein Laser macht einen bis zu 1000-fach genaueren Blick durch das Endoskop möglich. Bei einer herkömmlichen Spiegelung wird nur 20- bis 30-fach vergrößert!
Vorteil für Patienten: Gewebeproben können bereits im Körper analysiert werden. Bisher müssen üblicherweise mit einer Mini-Zange Proben entnommen und anschließend im Labor unter dem Mikroskop aufwendig untersucht werden. Je nach Befund ist dann eine zweite Darmspiegelung notwendig. „Die neue Methode ist schnell, präzise und für den Patienten deutlich schonender“, freut sich Neurath.
Gut für Patienten: Auch bei Lebertransplantationen und der Lungenheilkunde soll der Standort Erlangen weiter ausgebaut werden. . .au
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