Unfallserie in Mühldorf am Inn: Mutter von 3 Kindern stirbt
MÜHLDORF AM INN - Eine Tote, ein junger Mann in Lebensgefahr und jede Menge Schrott. Das ist die Bilanz von drei Unfällen in Mühldorf am Inn am Mittwoch. Im Landkreis rutschte ein 21-Jähriger gegen einen Baum, eine 33-jährige Frau starb in der Innenstadt bei der Kollision mit einem Kleinlaster. Dann krachte es auch beim Notarzt.
Die 33-jährige Mühldorferin Silvia T. war gegen 7. 25 Uhr mit ihrem Renault Kombi wieder auf dem Weg nach Hause. Die dreifache Mutter hatte gerade ihre Tochter Chantal (6) in den Kindergarten gebracht, daheim warteten ihre Tochter Renée (11) und ihr Sohn Kevin (14) auf sie. Plötzlich, nur rund 300 Meter von ihrem Wohnort entfernt, geriet ein entgegenkommender Kleinlaster auf der Münchner Straße auf ihre Fahrbahn - der 19-jährige Zivildienstleistende am Steuer konnte nicht mehr ausweichen.
Die getötete Frau hatte gerade ihr Kind in den Kindergarten gebracht
Silvia T. wurde schwerverletzt aus ihrem Auto geholt und vom Bayerischen Roten Kreuz ins Krankenhaus Mühldorf gebracht. Dort verstarb sie später. Ein Gutachter soll jetzt die Unfallursache klären. Die Frau war nicht angeschnallt, außerdem öffnete sich der Airbag nicht.
Dazu kommt noch: Die Notärztin (23), die gegen 7. 30 Uhr auf dem Weg zum Unfallort war, wurde ebenfalls angehalten - auch durch einen Unfall. Vor dem Landratsamt kollidierte das Fahrzeug, das mit Blaulicht unterwegs war, mit dem Wagen einer 19-Jährigen aus Neuötting. Sie hatte der Ärztin die Vorfahrt genommen. Zum Glück wurde hier niemand verletzt, laut Polizei entstand 13 000 Euro Sachschaden - doch die Notärztin kam später mit einem Sanka zu Silvia T. Musste die Frau deshalb sterben?
Die Ärzte kämpften Mittwochmittag um das Leben eines jungen Mannes
Im Landkreis Mühldorf hatte es zehn Minuten früher, gegen 7. 20 Uhr, einen dritten Unfall gegeben: Zwischen den Örtchen Oberreith und Irlham nahe von Waldkraiburg rutschte ein 21-jähriger Babenshamer mit seinem Kleinwagen von der eisglatten und noch dazu neu geteerten Straße - und prallte direkt gegen einen Baum. Die Feuerwehr musste ihn mit einem Rettungsspreizer aus dem verbogenen Wrack herausschneiden. Ein Rettungshubschrauber flog ihn ins Traunsteiner Klinikum.
Dort kämpften die Ärzte noch am frühen Nachmittag um sein Leben - der 21-Jährige hatte sich schwer am Kopf verletzt. Die Polizei will Zeugen befragen, um herauszufinden, ob er angeschnallt war.
Thomas Gautier