Unfall-Drama: Kabarett-Star Lizzy Aumeier schwer verletzt

Bei einem Crash auf der A6 wurde das Auto der 46-Jährigen völlig zerstört. Ehemann Andreas hat schwere Prellungen – Hündin Mimi und der Kontrabass blieben heil
NÜRNBERG „Nach dem Aufprall dachte ich, jetzt ist es vorbei.“ Ihr Leben. Und das ihres Mannes. Doch eine Horde von Schutzengeln hatte anderes mit der Nürnberger Kabarettistin Lizzy Aumeier (46) und ihrem Ehemann Andreas Stock (50) vor. Sie überlebten einen Horror-Unfall auf der A6. Während Andreas Stock mit Schnittwunden und schweren Prellungen davonkam, bangt Lizzy Aumeier um ihr linkes Bein. Erste Untersuchungen ergaben: Trümmerbruch des Schienbeins und, so vermuten die Ärzte, auch das Knie ist zerstört.
Beide waren am Dienstag kurz nach 18 Uhr mit ihrem Mercedes-Kleintransporter auf der A6 zwischen Langwasser und dem Kreuz Nürnberg-Süd unterwegs. Sie kamen aus Neumarkt, wollten in ihre Wohnung nach Fürth. „Wie es genau geschah, wissen wir nicht mehr – es ist wie ein Blackout. Wir erinnern uns nur noch an den Aufprall“, sagt Andreas Stock, der am Steuer saß. Die Polizei hat inzwischen ermittelt, dass der Mercedes ungebremst aufs Heck eines Lkw aufgefahren war. Durch die Wucht schleuderten beide Fahrzeuge, der Lkw kippte um, die Ladung verteilte sich auf der Fahrbahn. Lizzy Aumeiers Auto kam nach rechts von der Straße ab und fiel um.
Schmerzen, Schock: Lizzy Aumeier hing über ihrem blutüberströmten Mann, ihr Knie war eingeklemmt, sie hatte keine Chance, sich zu befreien. „Ich dachte, das war es jetzt.“ Doch schon schlugen Ersthelfer die Scheiben ein und versuchten, die Kabarettistin zu stützen. Aber erst die Feuerwehr konnte sie bergen, dazu musste die Beifahrertür mit einem Rettungsspreizer geöffnet werden.
Freudentränen: Hund "Mimi" geht's gut
Und auch für Hündin „Mimi“ ging der Unfall glimpflich aus: Ein beherzter Polizist schnappte sich die zitternden Hündin – sie hatte den Aufprall ohne einen Kratzer überstanden. Nach einer Nacht im Tierheim kümmern sich jetzt Freunde um „Mimi“.
Nach der ersten Nacht im Südklinikum sind Aumeier und Stock noch geschockt – und unendlich dankbar. „Ich danke dem Herrgott, dass wir alle überleben durften.“ Und nicht nur dem Herrgott: Als ein Polizist sich am Krankenbett als der outet, der ihre Hündin gerettet und sie und Ihren Mann aus dem Auto gezogen hat, bricht Lizzy Aumeier in Tränen aus: „Ich bin Ihnen so dankbar.“
Sie blickt auf ihre Hände, die noch voller kleiner Splitter sind. Sie denkt nicht an ihr Bein, das im Fixateur steckt. Sie fasst sich an den Kopf und strahlt: „Meine Hände sind in Ordnung, ich kann noch Kontrabass spielen. Mein Kopf ist okay, ich kann noch Kabarett machen. Mein Bein wird heilen – was haben wir für Glück gehabt!“
Fast schon grotesk: Der Mercedes ist reif für den Schrottplatz. Und in ihm liegt der Kontrabass, Lizzys bestes Stück. Er hat keine Schramme... S. Will